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1. Das Deutsche Reich - S. 522

1900 - Leipzig : Spamer
522 Zweites Kapitel. Im Südosten des nordöstlichen Hauptgebietes erheben sich mehrere bewaldete Höhenzüge, von denen die Asse, die Höhen von Helmstedt, die Lichtenberge und der Elm (318 m) besonders erwähnenswert sind. Braunkohlen- und Steinsalzlager finden sich im Osten (bei Helmstedt und Schöningen). Im Osten des andern Hauptgebietes liegen die Ausläufer des Harzes, im Westen Teile der Gebirgszüge Solling, Vogler, Ith, Hils :c. — In den Harzgebieten besteht der Boden vorherrschend aus Thon- schiefer, Granwacke und Kalk (von der ältesten Periode an bis zum unteren Kohlen- gebirge), hier und da tritt auch Granit hervor. Der Übergangskalk birgt mehrfach Höhlen (Baumanns- und Bielshöhle). Eingelagert finden sich besonders Eisen-, daneben auch Blei-, Kupfer- und Vitriolerze. In den nach der Weser zu gelegenen kleinen Gebirgszügen tritt vorherrschend Triasgestein auf, daneben finden sich die unteren Kreideschichten („Hilsschichten"). Auch anderwärts sind die Gesteine der Triasformation verbreitet. Das eigentliche Flachland (Gegend von Vorsfelde, Cal- vörde 2c.) gehört in geognostischer Beziehung zum Diluvium, teilweise auch zum Tertiärgebirge. — Nach der Aufnahme von 1883 nahmen ein: das Acker- und Gartenland :e. 183135, die Wiesen 35350, die Weiden, Hutuugen ?e. 14619, die Forsten 109895, die Haus- und Hofräume ?e. 19195 ha. Das Land gehört zu den Stromgebieten der Elbe und Weser. Dem ersteren Strome gehen besonders kleinere Harzgewässer zu, die von der Bode gesammelt werden, außerdem wird das Amt Calvörde von der Ohre durch- schnitten. Wichtiger ist für das Land die Weser. Dieselbe durchfließt nicht nur den westlichen Teil des Kreises Holzminden und berührt die Exklave Thedinghausen, sondern empfängt auch aus Braunschweig mehrere wichtige Gewässer. Die Aller berührt in ihrem Oberlaufe das nordöstliche Hauptgebiet und empfängt aus dem- selben die Ocker, und der Allerzufluß Leine durchfließt auf eine Strecke von 15 km das schmale südwestliche Gebiet. Das Klima ist am rauhesten in den Harzgebieten, am mildesten in dem nordöstlichen Hauptteile. Das Klima ist auf dem Harze, wie früher mehrfach berührt, kalt, feucht und neblig; auf lange, gleichmäßig strenge Winter folgen kurze Sommer. Die nach der Weser zu gelegenen Berggegenden haben ein etwas milderes Klima, und in den Ebenen des ^ordostgebieies schaffen die vorherrschenden Westwinde ein noch ge- mäßigteres Klima. Die Bevölkerung ist niedersächsischen Stammes und weit überwiegend evangelisch-lutherisch; sie beschäftigt sich zu einem großen Teile mit Acker- und Gartenbau, sowie mit Industrie; auch der Handel ist ziemlich bedeutend. Nach der Zählung von 1885 wohnten auf 3690,4 qkm 372452 Einwohner, von denen über 96 Proz. evangelifch-lutherifch, der Rest zum größeren Teile katho- lisch, zum kleineren reformiert oder jüdisch war. Die gebildete Bevölkerung spricht hoch-, das Landvolk plattdeutsch (niedersächsisch). — Am 5. Juni 1882 kamen auf Land- und Forstwirtschast ?e. 120062 Angehörige, darunter 61854 Erwerbsthätige, auf Industrie, Bergbau und Bauwesen 146616 Angehörige, darunter 59353 Er- werbsthätige, auf Handel und Verkehr :e. 38467 Angehörige, darunter 14200 Er- werbsthätige. In der Landwirtschaft überwiegen bedeutend die mittleren Betriebe (von 10—100 da), welche über 55 Proz. ausmachen, der Großbetrieb (von 100 und mehr ha) beträgt 18 Proz. Der Acker- und Gartenbau ist sehr in Blüte. Neben den verschiedenen Getreidearten, Kartoffeln, Futterkräutern :e. werden Hopfen, Obst, Zuckerrüben, Spargel und andre Gemüse (in der Umgegend von Braunschweig und 2bo Isenbüttel) gebaut. Von den 53 611 landwirtschaftlichen Betrieben fanden (ani 5. Juni 1882) 10919 nur auf eignem, 19031 auf eignem und gepachtetem und 23661 nur auf gepachtetem Lande statt. Bestellt waren 1888 mit Roggen 38504, mit Weizen 22488, mit Gerste 9821, mit Kartoffeln 17 849, mit Hafer 28270 und mit Wiesenheu 35350 ha. Der Ertrag waren 61044, bez. 55074, 21229, 213 962, 67936 und 113060 Tonnen. Auf Gartenland kommen (1883) 5226, auf Acker für Ol- saat 386, für Flachs 808, für Hopfeu 15, für Zichorieu 430, für Zuckerrüben 20673 ha. — Im Jahre 1888/89 wurden 603092 Tonnen Rüben gewonnen und von den 32 Zuckerfabriken zu 72557 Tounen Rohzucker und 13943 Tonnen Melasse verarbeitet
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