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1. Das Deutsche Reich - S. 581

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Bayern. 581 Im Jahre 1883 enthielten die drei Bezirke Franken: 1050825 ha Acker-, Garten- und Weinland, 276984 ha Wiesen, 85486 ha Weiden, Hutungen, Od- und Unland, 805190 ha Forsten und Holzungen. 78715 ha Haus- und Hofräume, Wege und Gewässer. Für die übrigen Bezirke des Hauptgebietes waren zur gleichen Zeit die entsprechenden Zahlen: 1 750768, bez. 944026, 342577, 1468120, sowie 190335 ha; für die Rheinpfalz: 273601, bez. 54527, 9699, 291422 und 23565 ha' für ganz Bayern: 3075194, 1275 537, 437 762, 2504732 und 292 615 ha. Aus diesen Zahlen ergibt sich, daß in ganz Bayern das Ackerland:c. hinter dem Reichs- durchschnitte zurückbleibt (40,5 gegen 48,7 Proz im Reichsdurchschnitt); am höchsten ist der Bestand desselben noch in der Rheinpfalz (46,2 Proz.), am niedrigsten in den drei Bezirken südlich von der Donau (nur 37,„ Proz.); groß sind hingegen die für Wiesen- und Forstknltnr verwendeten Flächen; die ersteren betragen in ganz Bayern 16,„ Proz. gegen 10,9 Proz. im Reichsdurchschnitt (am meisten südlich von der Donau, 20,, Proz.), die letzteren 33 Proz. gegen 25,7 Proz. im Reichsdurchschnitt (in der Rheinpfalz 39, in Franken 35 Proz ). Die auf die Weiden, bez. Hausräume ?c. gerechneten Flächen treten hinter dem Reichsdurchschnitte zurück (5.8, bez. 3,9 Proz., gegen 9,4 bez. 5,3 Proz.). Bei den bayrischen Forsten stehen in erster Linie die Privatwaldungen (1250359 ha, davon am meisten in den drei südlichen Bezirken), demnächst folgen die Kronen-, Staats- und Staatsanteilsforsten (R51258 lia, davon am meisten in der Rheinpfalz), die Gemeindeforsten (307544 ha, am meisten in der Rheinpfalz), noch geringer sind die Genossen- (48003) und die Stiftungsforsten (39568 ha). In der Rheinpfalz überwiegen die Laubwälder (55.^ Proz., größtenteils Buchen), in den übrigen Teilen die Nadelwälder (in Franken 64,2, in den übrigen Bezirken des Hauptlandes (88,4 Proz.). Das Klima zeigt große Gegensätze; neben rauhen Gebieten finden sich fehr milde; neben solchen, welche nur eine höchst dürftige Vegetation gestatten, Gegenden, welche auch Gewächsen, die sonst in Deutschland selten vorkommen, Gedeihen schenken. Recht rauh ist das Klima naturgemäß in den Alpen, doch finden sich auch in ihnen milde und geschützte Thäler; als rauhe Gebiete haben auch die Hochebenen zu gelten, welche sich an die Alpen nordwärts anschließen, der Bayrische und Böhmer- wald, teilweise auch die Oberpfalz; ferner die Gegend des Fichtelgebirges, der Hohen Rhön, des Spessarts und der südlichen Haardt. Milde Gegenden finden sich nament- lich in dem Mainthale, wo die Umgebung von Bamberg und Würzburg hervorragt; ferner am Bodensee (bei Lindau), namentlich aber in der Rheinpfalz, in welcher wiederum die Rheinebene obenan steht. Dieselbe gehört zu den wärmsten und mildesten Gegenden nnsers Vaterlandes, denn hier gedeihen Edelkastanien, Mandeln und Feigen sehr gut, namentlich aber edle Weine; die letzteren werden auch in der Maingegend reichlich erzeugt. Während das Wendelsteinhaus (1730 m) nur 1175°C. Jahresmittel hat, bringt es der Hohenpeißenberg (975 m) bereits auf nahezu 5, Berchtesgaden <600 m) auf 7°; die letztere Temperatur findet sich ans der Hochebene in höheren Regionen, dagegen haben Hof unter?, Regensburg und Augsburg über 8, Nürnberg, Kaiserslautern gegen 9, Würzburg und die Rheinebene 10" C. Die Niederschläge betragen in Regensburg, Ansbach k. nur 600—700 mm, in München 800—900, in Bad Kreuth über 2000 mm. Die Bevölkerung des Landes ist oberdeutsch, weit überwiegend katholisch und besonders mit Ackerbau und Viehzucht beschäftigt, doch finden sich auch mehrere Striche, in denen die Industrie eine erhebliche Entwickelung gewonnen hat. Anf 75860 qkm wohnten am 1. Dezember 1885 im ganzen 5420199 Ein- wohner. Von denselben kommen 1521114 auf die evangelische, 53697 auf die jüdische und 3839440 auf die katholische Bevölkerung. In Franken ist von der Be- völkerung mehr als die Hälfte evangelisch (besonders in den früher hoheuzolleruscheu Fürstentümern Ansbach und Baireuth :e.), in Altbayern dagegen die katholische Religion bei weitem überwiegend. Vertreten sind in dem Königreiche besonders der bayrische und fränkische, westwärts vom Lech auch der schwäbische Stamm. Von den Franken überwiegen die eigentlichen Franken, doch sind auch der rheinfränkische (in der Rheinpfalz) und der hessische Zweig (im Nordwesten des Hauptlandes) vertreten.
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