Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Deutsche Reich - S. 593

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Bayern. 593 Am Schwarzen Regen, tief im Gebirge, der Flecken Regen, Bahnstation, Be- zirksamt; Viehmärkte. In der Nähe die höchsten Teile des Böhmerwaldes, dichte Waldungen und viele Glashütten. — Am Großen und Kleinen Arber der Bergwerks- und Hüttenort Bodenmais; Berg- und Hüttenamt, Schwefelkiesgruben, Vitriol- und Polierrothütte; mehrere Glashütten. — Der bedeutende Flecken Zwiesel, am Zusammenfluß der Großen und Kleinen Regens, Bahnstation (an der alten Salz- straße nach Böhmen); bedeutende Viehzucht, Fabrikation von Chemikalien und Zünd- Hölzchen, Glashütten, Handelskammer. In der Nähe eine Anzahl sehr bedeutender Glasfabriken (Rabenstein, Schachtenbachhütte, Ludwigsthal, Buchenau, Arber-, See- bach- und Moosauerhütte :e.) und große Waldungen. Weiter abwärts am Schwarzen Regen der Flecken Viechtach, Bezirksamt. In der Nähe die Glashütte Schönbach und die Eisenhütte Kronhammer. — Gotteszell, ehemalige Cistereienserabtei. Das Bezirksamt Viechtach hat gewallige Waldungen. Nordnordwestlich von Viechtach liegt am Weißen Regen der Flecken Götzling, Bezirksamt; in tiefem Gebirgsthal, vier Kirchen, Schloß und Ruine (Lichtenegg); Denkmal Kaiser Ludwigs des Bayern (Ludwigsburg). Am Weißen Regen mehrere Eisenhütten (Sperl- und Harrashammer). — Neukirchen beim heiligen Blut, Flecken im Gebirge, mit stark besuchter Wallfahrtskirche (zum „heiligen Blut"); Flachsbau. — Nicht weit davon die ehemalige Grenzfestung Eschelkam. — Am Weißen Regen in höchst rauher Lage das Dorf Lam: in der Nähe mehrere Glas- Hütten. Östlich davon das „Bayrische Sibirien." Regierungsbezirk Oberpfalz. Derselbe wird im Süden auf eine kleine Strecke von der Donau durchflössen (Gegend von Regensburg), berührt im Norden das Fichtelgebirge und erstreckt sich zu beiden Seiten der Nab. Die Altmühl gehört im Unterlaufe bis in die Nähe der Mündung, der Regen bis auf den Oberlauf dem Bezirke an; im Westen desselben tritt der Fränkische Jura, im Osten der Böhmerwald auf. Am fruchtbarsten ist die Donaugegend. Das Acker- und Gartenland beträgt nur 39, die Wiesenfläche 13, der Wald über 37 Proz. Außer den unmittelbaren Städten Amberg und Regens- bürg hat der Regierungsbezirk 18 Bezirksämter; u/j2 der Bevölkerung katholisch. Regensburg, Hauptstadt des Bezirks und Eisenbahnknotenpunkt, unmittelbare Stadt, am rechten Donauufer, der Mündung des Regen gegenüber, 37 567 Einwohner (1890, etwa J/6 evangelisch), Regierungssitz, Bezirksamt, Landgericht nebst Kammer für Handelssachen, Hauptzollamt, Handels- und Gewerbekammer, Regierungs-Forst- büreau, Forstamt, Oberbahnamt, Oberpostamt, katholischer Bischof nebst Dom- kapitel; drei evangelische und elf katholische Kirchen (Dom mit vielen Grabmälern, St. Jakobs- oder Schotten-, St. Emmerans-, St. Ulrichskirche ?e.); zwei Gymnasien, Kreisrealschule, Priesterseminar, Taubstummenanstalt, Waisenhäuser, Rettungshaus (Ludwigsanstalt), Stadtbibliothek (30000 Bände); drei Klöster. Die Stadt hat meist krumme und enge Straßen; unter denselben sind die Gesandtenstraße (mit den Wappen der ehemaligen Reichstagsgesandten an den Häusern) und die Wallerstraße (mit festen Türmen mittelalterlicher Adelsgeschlechter) zu erwähnen. Das Rathaus enthält den ehemaligen Reichstagssaal (1663—1806). An sonstigen Gebäuden sind zu erwähnen: Die ehemalige Benediktiner-Reichsabtei St. Emmeran (jetzt Residenz des Fürsten von Thnrn und Taxis), die Reitschule, das Gasthaus zum goldenen Kreuz (Erinnerungen an Karl V. und Don Juan d'austria) und die königliche Villa. An Stelle der ehemaligen Festungswerke umgeben schöne Promenaden die Stadt (Denkmal des Astronomen Kepler, gest. 1630). Donaubrücke (347 m lang und 8 m breit, von Heinrich dem Stolzen 1135—1146 erbaut). In der Donau liegen die Inseln Obere und Untere Wöhrd. Sehr alte Stadt (schon zur Römerzeit im 2. und 3. Jahrhundert ein wichtiger Ort, vom 11. bis 15. Jahrhundert die blühendste Stadt im Süden Deutschlands: St. Emmeran gründete das nach ihm genannte Kloster, Bonifatius das Bistum; durch Friedrich I. erhielt die Stadt die Reichsfreiheit; zahlreiche Reichstage, permanente Reichsversammlung seit 1663; bayrisch seit 1810). Seit alter Zeit ist der Handel bedeutend, ebenso die Schiffahrt; neuerdings blüht auch die Industrie wieder erheblich (Fabrikation von Maschinen, Tuchen und Das Deutsche Reich. qq
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer