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1. Das Deutsche Reich - S. 600

1900 - Leipzig : Spamer
600 Drittes Kapitel. Schullehrerseminar, Seminar für Studierende (von Ausfeß), erzbischöflichcs Knaben- und Klerikalseminar, Institut der Englischen Fräulein, Taubstummenanstalt, Irren- anstatt; mehrere große wohlthätige Anstalten (Bürgerspital auf dem Michelsberge. Versorgungshospiz und Versorgungshaus für Unheilbare, Warenhaus zc.). Bedeu- tende Industrie (großartige Wollenspinnerei mit über 70000 Spindeln und Baum- wollenweberei, Tuch- und Wollenwarensabrikation, Seidenzimrnerei, Fabrikation von Wagen, Spiegeln, Handschuhen, Tabak, Möbeln zc., Bierbrauerei, Ziegelbrennerei, Holzschnitzerei, Institut für Porzellanmalerei); lebhafter Handel (Transitverkehr), Reichsbanknebenstelle; außerordentlich schwunghafter Gartenbau (500 Gärtnereien auf der rechten Seite der Regnitz mit genossenschaftlichen Statuten und alten Privi- legien); Export von über 100000 Zentnern an Gemüsen, Kräutern und Säme- reien zc.); Obst- und Hopfenbau, Schiffahrt. In der Nähe die Altenburg (Aus- ficht) und am Ludwigskanale der Theresienhain. Die Stadt bestand schon 902, war Stammort der Babenberger in Österreich, wurde Bistum durch Heinrich Ii. und 1803 säkularisiert. In den Bezirksämtern Bamberg I. und Ii. liegen: Flecken Hallstadt, nördlich von Bamberg, Schloß, Obst- und Weinbau, Damastweberei. — Scheßlitz, Stadt in dem fruchtbaren Ellerthale, 1330 Einwohner, mit starkem Obst- und Ge- treidebau sowie guten Wiesen. — Burgebrach, Flecken an der Mittelebrach; Ge- treideban, Pferde- und Rindviehzncht. — Reichmannsdorf, mit Schloß und bedeutender Porzellanfabrikation. — Klosterebrach, Flecken am Ursprung der Mittelebrach; ehemaliges Cistercieuserkloster (jetzt Strafanstalt für Männer). In beiden Bezirksämtern Bamberg sind Getreide-, Obst- und Hopfenbau sowie Viehzucht sehr bedeutend. Im Südsüdosten von Bamberg liegt Höchstadt an der Äisch, 2008 Einwohner, Bezirksamt, großes Schloß, starker Hopfenbau; Bichzucht. — Der ehemals reichs- ritterfchaftliche Ort Pommerfelden, mit bedeutendem Schlosse der ehemaligen Trnchsesse von Bamberg (jetzt der Familie von Schönborn gehörig). — Mühl- hausen in Bayern, Flecken, Schloß; Hopfenbau. Der Ort hat sich trotz aller Gegenbestrebungen die Reformation erhalten. — Herzogenaurach, Stadt an der Aurach, 2549 Einwohner; Schloß, Wollenfpinnerei und -Weberei: Hopfenbau. Auch im Bezirke Höchstadt sind Obst- und Hopfenbau sehr verbreitet. Regierungsbezirk Mittelfranken. Der Regierungsbezirk Mittelfranken besteht ans der ehemaligen Markgraf- schast Ansbach, dem Unterlande der Markgrafschaft Baireuth, dem ehemaligen Bis- tum Eichstätt und den Gebieten der früheren freien Reichsstädte Nürnberg, Rothen- bürg, Diukelsbühl zc. und erstreckt sich von dem Steigerwald südostwärts über die Rednitz hinweg bis über den Bogen der mittleren Altmühl hinaus. Das Acker- und Gartenland beträgt über 46, die Wiesen und Waldflächen 13 bez. 33 Proz. Abgesehen von den unmittelbaren Städten Ansbach, Dinkelsbühl, Eichstätt, Erlangen, Fürth, Nürnberg, Rothenburg a. d. T., Schwabach und Weißenburg, sind 16 Be- zirksämter vorhanden. Fast s/6 der Bevölkerung ist evangelisch. Nürnberg, unmittelbare Stadt und Eisenbahnknotenpunkt an der Pegnitz und nahe dem Ludwigskanale, 142403 Einwohner (1890, über s/6 evangelisch). Bezirksamt, Oberlandes-, Land- und Schwurgericht, Oberbahnamt, Oberpostamt, Hauptsteueramt, zwei Forstämter, neun evangelische Kirchen (darunter die herrliche St. Lorenz- und die St. Sebalduskirche mit bedeutenden Kunstwerken) und eine katholische Kirche. Studien- anstalt (1526 von Mclanchthon eröffnet), Realgymnasium, Industrie- Kunstgewerbe-, Handelsschule, Kreisrealschule mit gewerblicher Fortbildungsschule, Taubstummen- Institut, Blindeninstitut, Waisenhaus. In dem ehemaligen Kartäuserkloster (von 1382) das Germanische Museum (gegründet 1852 von Freiherrn von Anfseß), Gewerbe- mnseum; Stadtbibliothck (40000 Bände); mehrere Sammlungen (Bildergalerie in der Moritzkapelle, v. Gemmiugsche Altertumssammlung zc). Die ehemaligen Festungs- werke (Thore, Türme, Stadtmauern zc.) siud größtenteils noch erhalten, die Straßen meist eng, doch mit schönen Privathäusern und Brunnenwerken (der „Schöne Bruu- nen", der Tugendbrunnen, das Gänsemännchen zc.); Denkmäler von Albrecht Dürer und Hans Sachs. Durch die Pegnitz wird die Stadt in die Lorenzer und Sebalder
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