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1. Das Deutsche Reich - S. 643

1900 - Leipzig : Spamer
§ 4. Das Großherzogtum Baden. Das Großherzogtum Baden ist der Ausdehnung nach der vierte, der Be- völkerung nach der fünfte der Bundesstaaten des Deutschen Reiches; es dehnt sich von dem unteren Main (in der Gegend der Taubermündung) in der Rich- tnng von Nordosten nach Südwesten bis zum Rheinknie bei Basel, nach Süd- osten bis zum Bodensee aus und wird im Westen von dem Rheine begrenzt; feine geographische Lage ist von 7° 32' bis 9° 52' östl. L. und von 47° 32' bis 49° 46' uördl. Br. Im Norden grenzt Baden an die bayrische Provinz Unterfranken und das Südgebiet des Großherzogtums Hessen, im Westen wird es durch den Rhein von der bayrischen Rheinpfalz und dem Reichslande Elsaß getrennt; im Süden grenzt es an die Schweiz, wobei wiederum größtenteils der Rhein die Grenze bildet. Nur in der Gegend von Basel und durch das Gebiet des Kantons Schaffhausen tritt die Schweiz hier nach dem rechten Rheinufer hinüber. Im Osten ist Baden dem Königreiche Württemberg und dem preußischen Fürstentum Hoheuzollern (Regierungs- bezirk Sigmaringen) benachbart. Im ganzen bildet das Großherzogtum ein zusam- menhängendes Gebiet, nur finden sich in Württemberg drei, in Hohenzollern zwei und in der Schweiz und in Hessen je eine Exklave. Die gesamte Grenzlinie be- trägt 1298 km, von denen auf die Rheingrenze 415 kommen. Am schmälsten ist das Land in der Gegend von Rastatt (nur 15 km), dagegen beträgt die Breite im Norden 82, und im Süden 122 km. Das Gebiet des Großherzogtums, erst von Kelten, dann von Germanen besetzt, erhielt römische Kultur und wurde iu der Völkerwanderung füdwärts von den Alemannen und nordwärts von Franken in Besitz genommen. Das Fürstenhaus leitet seinen Ursprung von einem Herzoge Gottfried von Ale- mannien (im 8. Jahrhundert) ab, sein eigentlicher Stammvater aber ist Her- mann I. (der Heilige), welcher in den Besitz der Stadt Baden kam. Das Gebiet erweiterte sich mehr und mehr, erhielt den Namen einer Markgraf- fchaft, wurde aber durch Teilungen mehrfach in feiner Fortentwickelung gehemmt. Lange bestanden zwei Linien; 1771 aber wurde das Land vereinigt und seit 1801 (dem Lüneviller Frieden), besonders durch Napoleon I., bedeutend ver- größert sowie zum Großherzogtum erhoben. Der Römerzeit dankt das Land die Einführung einer höheren Kultur; aus derselben stammen viele Niederlasfungen (Baden, Konstanz, Breisach, Pforzheim), 41*
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