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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 32

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 32 — einen Salzgehalt von 25°/0 und liefert jährlich an 400000 Zentner Salz. Sie ist mit einem Soolbad und einer Soda- fabrik verbunden. — Lüneburg war früher eine Festung. Noch sieht man an der Nordseite Mauerreste und den Wall. Leider wird dieser Zeuge aus alter Zeit bald verschwunden sein, da die Stadt über ihr enges Kleid hinauswächst. Von den sechs Thoren ist nur noch das Rote Thor (restauriert) vorhanden. — Der Name der Stadt läßt erkennen, daß die älteste Ansiedelung eine Burg war. Die Nachrichten dar? über sind sehr dunkel; doch ist wohl der Sachsenherzog Otto der Erlauchte (Vater Heinrichs des Vogelstellers) Gründer des Michaelisklosters und der Feste auf dem Kalkberge. Hermann Billing befestigte den Kalkberg und erneuerte das Kloster (961). Wohl um dieselbe Zeit erfolgten Ansiedelungen an der neuentdeckten Saline. Die Sage erzählt: Einst ge- wahrten Jäger in dem Morast südlich vom Kalkberge eine Sau, die sich behaglich im Sonnenschein ausstreckte. Sie erlegten das Tier und fanden in den Borsten derselben kristallisiertes Salz. Zum ewigen Angedenken an die Ent- deckung der Sole ward ein Schinken von der Sau in einem gläsernen Kasten aufbewahrt; man zeigt eine derartige Reliquie noch heute im Rathause. Bald darauf wird das Dorf Modestorp erwähnt, das in der Gegend der heutigen Johanniskirche lag. Auch Niederlassungen an der Ilmenau bildeten sich, besonders bauten sich im „Wendischen Dorf" Wenden an. Als nun die Verbindungsstraßen der genannten Ansiedelungen bebaut wurden, war das Gerippe der Stadt fertig. Im Mittelalter, namentlich nach der Zerstörung des nahen Bardowik, gelangte Lüneburg zu hohem Ansehen, und wenn auch Kriege und Unruhen die Entwicklung der Sladt öfter hemmten, so hat sich der alte Wahlspruch Lüneburgs mons (Kalkberg), fons (Saline), pons (Brückenzoll, Handel) zum Teil noch heute bewährt. Wenn Lüneburg genannt wird, gedenkt man auch des in der Nähe befindlichen Klosters Lüne. Der Name (hliuni) bedeutet eine waldreiche Gegend (Lüneburg ist also die Burg in waldreicher Gegend). Das Kloster war am Ende des 12. Jahrh. gegründet, brannte aber 200 Jahre später ab. Es ward an einer andern Stelle wieder aufgebaut. Wes-
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