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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 36

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 36 — zum größten Teil (3000 Einw.) zu Hamburg, zum kleinsten (800 Einw.) zu Hannover. Diesseit der Elbe, westlich von Harburg ist das Lauenbruch, östlich das Neuland; die gleichnamigen großen Dörfer liegen längs der Elbdeiche. Das angrenzende Dorf Moorburg ist hamburgisch. Während in den beschriebenen Landesteilen der fetteste Marschboden vor- herrscht, ist der übrige Teil des Kreises hügeliges Geestland. Der Mittelpunkt des Verkehrs ist die Stadt Harburg, von der Eisenbahnen nach Cuxhaven, Bremen (Paris) und Hannover führen; bei Buchholz zweigt sich die Linie Buchholz-Lüneburg-Wittenberge ab. Der Kreis hat nur kleine Flüsse aufzuweisen: die Seeve mit dem Seevekanal, die Este, die bei Moisburg ins Stadesche tritt, und die Quellen der Oste und Wümme. Harburg ist an der Süder-Elbe gelegen. Von Ham- burg-Altona ist es 10 km entfernt. Den Personenverkehr mit der großen Handelsstadt vermitteln außer der Eisenbahn vier Dampfschiffe, von denen jedes 400—800 Personen auf- nimmt. Sie fahren im Winter täglich 8—10 mal, im Sommer 12—18 mal hin und zurück. Der am meisten be- fahrene Elbarm ist der Köhlbrand. Kleinere Schiffe fahren täglich 10—12 mal durch den schmalen Reiherstieg. Die Fahrt dauert % Stunden. Sehenswert ist die 625 in lange Eisenbahnbrücke über die Süder-Elbe, von der man einen prachtvollen Blick auf Hamburg hat. Der nicht unbedeutende, jedoch meist von Hamburg abbängige Handel erstreckte sich auf Kolonialwaren, Heringe, Wein, Öl, Thran, Bauholz, Steinkohlen u. f. w. Auch herrscht in der Stadt eine leb- hafte Fabrikthätigkeit. Die Fabriken erzeugen oder verarbeiten Gummi und Guttaperchawaren, Chemikalien, Leder, Soda, Zement, Glas, Stärke, Tabak, Maschinen, Gußeisenwarenu.s.w. Die Einwohnerzahl ist in den letzten Jahrzehnten um das Siebenfache gewachsen: sie beträgt 35000 Einwohner, die meistens der evang. Konfession angehören. Die wenigen Katholiken haben ihre eigene 1866 erbaute Kirche. Unter den Bildungsanstalten sind hervorzuheben das Realgymnasium, eine Handels- und Gewerbeschule und gute Volks- und Bürger- schulen. Das Schloß ist eines der ältesten Gebäude und war von 1524—1642 Residenz der Harburger Linie. Das Rat-
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