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1895 -
Lüneburg
: Herold & Wahlstab
- Autor: Bube, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Lüneburg
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Mann zugleich überzusetzen. Sechs Fährleute zogen sie in
10—12 Minuten hinüber. Eine solche Fähre kostete nicht
weniger als 10 000 Mark, ein einziges Tau 1300 Mark.
Die Brücke begann wieder am linken Ufer der Norder-Elbe
und reichte bis an die Wilhelmsburger Chaussee. Die letztere
führte bis zum Hauptdeiche an der Südseite von Wilhelms-
bürg. Vom Ende der Heerstraße bis zum rechten Ufer der
Süder-Elbe wölbte sich wieder eine Brücke. Die Süder-Elbe
Katte Fähren wie die Norder-Elbe. Am linken Ufer der
Süder-Elbe begann der 4. Teil der Brücke, der bis zum
Harburger Schlosse reichte. Die Kosten der Riesenbrücke
mögen sich auf 900 000 Mark belaufen haben. Da der Bau
aber nicht solide genug war, sank die Brücke an sumpfigen
Stellen, weshalb sie schon nach fünf Jahren abgebrochen
werden mußte. Das Steinpflaster ward aufgerissen und der
Wegdamm wieder in Ackerland veiwaudelt. Das war das
Schicksal der so sehr bewunderten „Teaselsbrücke", die Ham-
bürg und Harburg so viel Weh gebracht hatte. Jetzt führen
eine Eisenbahn und eine dauerhafte Chaussee über Wilhelms-
bürg.
Unter den Dörfern hat das Kirchdorf Moisburg an der
Este eine reiche Vergangenheit hinter sich. Der Ort ward im
13. Jahrh. vom Erzbischof von Bremen zur Stadt erhoben,
war befestigt und besaß ein eigenes Schloß. Das Dorf
Hollenstedt wird schon 804 als Holdunstetin erwähnt.
An Karl den Großen, der hier mit seinem Heere lag, soll
noch der Karlsstein erinnern. Der Abdruck des Hufeisens
und der tiefe Spalt darin sollen durch den Fußtritt des Rosses
und den Schwertschlag des Helden entstanden sein. (Vgl. die
Sage vom Pickelstein <S. 12.)
9. Der Kreis Soltau.
Der Kreis liegt so recht im Herzen der Heide. Hier,
wo 10—20 Ortschaften ein einziges Kirchspiel bilden, kann
man oft Stunden lang wandern, ohne ein Dorf zu treffen;
höchstens erblickt man einen Schafstall in trauriger Einöde.
Da weidet der Schäfer seine hundertköpfige Heidschnuckenherde;
sein kluger Hund ruht neben ihm oder geht bedächtig um