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1895 -
Lüneburg
: Herold & Wahlstab
- Autor: Bube, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Lüneburg
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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befördert. Man benutzt die Kiesesguhr hauptsächlich zur
Dynamitbereituug. Weil sie die Wärme wenig leitet, dient
sie auch zur Füllung von Eisschränken und zur Jso-
lierung von Eiskellern, Dampfröhren und Kesseln. Man
verfertigt daraus ferner schwimmende Steine. Polier- und
Putzpulver.
Über hügelige Landschaften gelangen wir in westlicher
Richtung nach Hermannsburg, einem 1600 Einwohner
zählenden Dorfe. Es liegt an der Orze (so genannt von
den Horzsahzen^Pferdefachfen.) Die erste Niederlassung wurde
hier schon 825 durch den Mönch Landolf gegründet (S. 3).
Seinen Namen hat es wahrscheinlich von Hermann Billing.
Treu bewahrte es seinen ursprünglichen Charakter als Aus-
gangspunkt der Mission. Durch Pastor Ludw. Harms ward
1859 mit nur zwölf Jünglingen die segensreiche Missions-
anstatt ins Leben gerufen. Ohne eigene Mittel, auf seines
Gottes Rechnung kaufte er einen Hof für 5000—6000 Thaler.
Die Ausbildung der Zöglinge übernahm der Kandidat Theodor
Harms, ein Bruder des Pastors. Es arbeitete und lernte
mit feinen Schülern im Studierzimmer, in Garten und Feld,
in der Werkstatt. 1862 wurde ein besonderes Missionshaus
gegründet; denn Gaben flössen aus allen Gegenden herbei.
Bald kam dazu der Missionshos, ein schönes Bauerngut, das
der Besitzer der Anstalt schenkte. Hiermit wurden ein Waisen-
haus, eine Druckerei und eine Buchbinderei verbunden. Die
reichen Beiträge ermöglichten es Harms, ein eigenes Missions-
schiff für 19 000 Thlr. bauen zu lassen. Das Hauptarbeits-
feld der Mission ist Südafrika, wo jetzt die Station Neu-
Hermannsburg Mittelpunkt blühender Schulen und zahlreicher
Gemeinden ist Insgesamt sind von Hermannsburg aus
50 Missionsstationen in Afrika, 8 in Indien und 1 in
Australien gegründet worden. Nach Ludw. Harms' Tode
(1865) folgte ihm sein Bruder Theodor im Amte. Als aber
die Zivilehe eingeführt ward, wollte er dieselbe nicht aner-
kennen. Infolgedessen ward er 1877 seines Amts entsetzt,
und mit ihm trat seine Gemeinde aus der Landeskirche.
(„Separierte" Kirche.) Durch die Separation erlitt leider
auch die Hermannsburger Mission einen schweren Stoß.
Fortwährende Zwistigkeiten haben mit der Zeit noch Sonder-