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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 46

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
- 46 — befördert. Man benutzt die Kiesesguhr hauptsächlich zur Dynamitbereituug. Weil sie die Wärme wenig leitet, dient sie auch zur Füllung von Eisschränken und zur Jso- lierung von Eiskellern, Dampfröhren und Kesseln. Man verfertigt daraus ferner schwimmende Steine. Polier- und Putzpulver. Über hügelige Landschaften gelangen wir in westlicher Richtung nach Hermannsburg, einem 1600 Einwohner zählenden Dorfe. Es liegt an der Orze (so genannt von den Horzsahzen^Pferdefachfen.) Die erste Niederlassung wurde hier schon 825 durch den Mönch Landolf gegründet (S. 3). Seinen Namen hat es wahrscheinlich von Hermann Billing. Treu bewahrte es seinen ursprünglichen Charakter als Aus- gangspunkt der Mission. Durch Pastor Ludw. Harms ward 1859 mit nur zwölf Jünglingen die segensreiche Missions- anstatt ins Leben gerufen. Ohne eigene Mittel, auf seines Gottes Rechnung kaufte er einen Hof für 5000—6000 Thaler. Die Ausbildung der Zöglinge übernahm der Kandidat Theodor Harms, ein Bruder des Pastors. Es arbeitete und lernte mit feinen Schülern im Studierzimmer, in Garten und Feld, in der Werkstatt. 1862 wurde ein besonderes Missionshaus gegründet; denn Gaben flössen aus allen Gegenden herbei. Bald kam dazu der Missionshos, ein schönes Bauerngut, das der Besitzer der Anstalt schenkte. Hiermit wurden ein Waisen- haus, eine Druckerei und eine Buchbinderei verbunden. Die reichen Beiträge ermöglichten es Harms, ein eigenes Missions- schiff für 19 000 Thlr. bauen zu lassen. Das Hauptarbeits- feld der Mission ist Südafrika, wo jetzt die Station Neu- Hermannsburg Mittelpunkt blühender Schulen und zahlreicher Gemeinden ist Insgesamt sind von Hermannsburg aus 50 Missionsstationen in Afrika, 8 in Indien und 1 in Australien gegründet worden. Nach Ludw. Harms' Tode (1865) folgte ihm sein Bruder Theodor im Amte. Als aber die Zivilehe eingeführt ward, wollte er dieselbe nicht aner- kennen. Infolgedessen ward er 1877 seines Amts entsetzt, und mit ihm trat seine Gemeinde aus der Landeskirche. („Separierte" Kirche.) Durch die Separation erlitt leider auch die Hermannsburger Mission einen schweren Stoß. Fortwährende Zwistigkeiten haben mit der Zeit noch Sonder-
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