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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 48

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 48 — die lebhaften Handel mit Flachs, Wolle. Honig, Holz und Waldbeeren treiben und Fabriken für Tabak, Tuch, Woll- waren, Leuchtgas, Stärke, eine Eisengießerei, Brennereien und Brauereien unterhalten. Bedeutend sind die Viehmärkte wegen der zentralen Lage der Stadt. Der Ort ist regelmäßig gebaut. Die drei Hauptstraßen münden in den Marktplatz. Neben dem Rathause ist die große Kirche eine Zierde der Stadt. — Ülzen ist sehr alt. Der Billinger Bruno, der Bischof von Verden war, schenkte im 10. Jahrh. dem Benediktinerorden sein Erbgut Ullesheim und bestimmte es zu einem Kloster. Ulles oder Hülsen hieß nämlich der Wald, in dem es ge- gründet ward; Ullesheim (Ülzen) bedeutet also Waldwohnung. Um das Kloster entwickelte sich bald ein Ort, der im 12. Jahrh. Messen, im 13. Alt-Ulessen oder Olden-Ülsen, im 15. aber Oldenstadt (das heutige Dorf an der Wipperaa) genannt wird. Das Kloster ward durch Ernst den Bekenner ausge- hoben. 2 km westlich von Oldenstadt entstand an Stelle des jetzigen Ülzen im 13. Jahrh. der Ort Löwenwold. Die Benennung bezieht sich auf die Löwen d. h. Lauben, also auf die waldige Gegend. Da „Ülzen" dasselbe bedeutet, so wurden die beiden Namen vertauscht. Der Ort ward Neu- Ulessen oder kurzweg Ulessen genannt. 12 km nordwestlich von Ülzen ist der Flecken Ebstorf gelegen (1500 Einwohner). Bekannt ist er durch seine Acker- bauschule. Dieselbe ward 1855 gegründet. Es gehören dazu 30 ha Ackerland, 13 ha Wiesen und die nötigen Wirtschafts- räume. Der Zweck der Anstalt ist der, die Bildung des Landwirts soweit zu fördern, daß er Einsicht in die Grund- Wissenschaften der Landwirtschaft erlangt und in rationeller Weise seinen Acker bestellen kann. Die Unterrichtsgegenstände sind: Acker- und Pflanzenbau, Betriebslehre, Bodenkunde, Tier- zuchtlehre. Düngerlehre, Taxationskunde, Garten- und Obst- bau, Wiesenbau und Drainage, Forstwirtschaftslehre, Feld- messen, Nivellieren und die gewöhnlichen Schulfächer mit Ausschluß der Religion. Die Schülerzahl beläuft sich seit der Gründung auf etwa 1500. Die Zöglinge wohnen bei den Bürgern des Orts und zahlen 400—450 Mark Kostgeld. Das Schulgeld beträgt 60 Mark, so daß die gesamten Unter- Haltungskosten eines Schülers mit 550—600 Mark jährlich
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