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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 24

1895 - Leipzig : Voigtländer
24 Volk, das einem fremden Herrn nicht dienen mochte. Sie wohnten von den Grenzen des Frankenreichs am Niederrhein gegen Osten bis zur Elbe und Nordsee. Wie an den Sitten der Vter, hielten sie feft an ihrem heidnischen Gtterdienst. Von alters her lagen sie mit den Franken im Streit; fortwhrend machten sie verheerende Einflle ins Frankenland. Um fein Reich gegen diese lstigen Nachbarn zu sichern, beschlo Karl, sie seiner Herrschaft und der christlichen Kirche zu unterwerfen. Er drang mit Heeresmacht in ihr Land ein,-eroberte ihre Feste Eresbur g (an der Diemel), zerstrte ihr Hauptheiligtum, die Jrminsnl, und lie in ihrem Lande das Christen-tum einfhren. Aber die Bezwingung war keine vollstndige. Whrend Karl in Kriege gegen andere Völker verwickelt war, erhoben sich die Sachsen unter der Anfhrung ihres streitbaren Herzogs Widukind in wiederholten Ausstnden gegen das frnkische Joch, und konnten erst durch mehrere bluti-gen Schlachten und furchtbare Verheerungen ihres Landes vllig bezwungen werden. Da beugte sich Widukind vor der Macht des groen Frankenknigs und lie sich taufen; die Sachsen unterwarfen sich der frnkischen Herrschaft und nahmen das Christentum an. Zur Befestigung der christlichen Kirche errichtete Karl acht Bistmer (Paderborn, Mnster, Osnabrck, Bremen u. a.) im Sachsenlande. So wurden" sagt ein alter Geschichtschreiber Sachsen und Franken Brder und gleichsam ein Volk durch den christ-lichen Glauben." 3. Krieg gegen die Langobarden (774). Die Langobarden, welche seit 200 Jahren in Italien herrschten, lebten in unaufhrlichem Zwist mit den Ppsten. War schon Pippin der Kleine dem Papste gegen diese Feinde zuhilfe gezogen, fo wollte auch Karl, als Schutzherr von Rom, den Beistand nicht versagen, als jetzt der Langobardenknig Desiderins dem Papste ins Land gefallen war und die Stadt Rom bedrohte. Karl zog der die Alpen, eroberte die Hauptstadt Pavia, schickte den Desiderius ins Kloster und vereinigte das langobardische Reich mit dem frnkischen. Karls Feldzug gegen die Langobarden ist von der Sage ausgeschmckt. Als der Frankenknig, so erzhlt sie, mit seinem stattlichen Heere der die beschneiten Alpen zog, zeigte ihm ein lombardischer Spielmann den Weg der das Gebirge und erhielt dafr von Karl so viel Land zum Geschenk, als man rings im Umkreis das Blasen seines Hornes hrte. Den Langobardenknig befiel groe Angst, als der gewaltige Held gegen seine Hauptstadt heranzog. Begleitet von einem vornehmen Franken, der vor Karls Un-gnade zu ihm geflohen war, bestieg er seinen hchsten Turm und schaute weithin nach der Ankunft des Feindes. Als der Tro sich zeigte, fragte er: Ist Karl in dem groen Heere?" Noch nicht," erwiderte der Franke. Darauf kam der frnkischelandsturm. Hierunter befindet sich Karl aber gewi," sagte der König. Noch nicht, noch nicht," lautete die Antwort. Dann erschienen neue Haufen; und der erschreckte König rief wieder: Das ist Karl selbst." Aber es hie von neuem: Noch immer nicht." Nchstdem erblickte man
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