Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 52

1895 - Leipzig : Voigtländer
52 schlag erhoben. Die Ritterburgen, meist auf Berghhen, hatten als Hauptbestandteile den hohen Wartturm (Vergfrit), das Herrenhaus (Palas) und das Frauenhaus (Kemenate). Der Weg in die B u r g fhrt zunchst zu dem Burggraben. der diesen fhrt die Zugbrcke, welche aufgezogen oder herabgelassen werden kann. Die Zugbrcke fhrt zu dem ueren Burgthor, welches sich in einem Thorturm oder zwischen zwei Trmen be-findet. Der Durchgang kann durch das Fallgatter versperrt werden. An diesen Thor-turnt (oder ihrer mehrere) schliet sich zu beiden Seiten die uere Umfassungsmauer (der Zingel), die am oberen Rande mit Zinnen versehen und von Strecke zu Strecke durch Mauertrme verstrkt ist. Aus dem ueren Burgthor gelangt man in den ueren Hof: den Zwinger, welcher sich zwischen der ueren und inneren Ringmauer befindet und namentlich zu Waffenbungen diente. Aus dem Zwinger fhrt der Weg zu dem inneren Burgthor, welches sich in der zweiten oder inneren Ringmauer befindet. Aus diesem zweiten Burgthor fhrt der Weg in den inneren Hof oder Burghof, welchen die Haupt-gebude der Burg umgeben: der Bergfrit (mit dem Burgverlie darunter), der Palas (mit dem Rittersaal) und die Kemenaten. Zu den ltesten Burgen gehren: die Habsburg, der Trifels, die Hohenzollernburz (Taf. Vii, 5) und die Wartburg (smtlich aus dem 11. Jahrhundert). Durch die Kreuz zge gewann das Rittertum hhere geistige Bildung, feinere Sitten und eine religisere Richtung. Insbesondere wurden durch sie die in Palstina gestifteten drei geistlichen Ritterorden hervorgerufen. Ihre Mitglieder legten auer den drei Mnchsgelbden noch das vierte Gelbnis ab, die Waffen zur Verteidigung der christlichen Religion gegen die Unglubigen zu führen. Jedem Orden stand ein G r o m e i st e r oder Hoch-meister vor. Die einzelnen Orden waren: a. Die Johanniter. Kaufleute aus der Stadt Amalfi in Unteritalien hatten noch vor den Kreuzzgen ein Kloster und Hospital zur Pflege kranker Pilger in Jerusalem gestiftet. Nach dem ersten Kreuzzug wurde dieser Verein zu einem Ritterorden erhoben, dessen Mitglieder sich nach dem heiligen Johannes Johanniter nannten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weiem Kreuze. Auer den Rittern gehrten zum Orden auch Priester und dienende Brder, welche die Kranken pflegten. Nach dem Verluste Palstinas lieen sich die Johanniter auf Cypern nieder, dann eroberten sie Rhodus (Rhodiferritter); von dort durch die Trken vertrieben, erhielten sie von Kaiser Karl V. (1530) Malta (Malteser). b. Die Tempelherren, ein Orden, der aus einem Vereine franzsischer Ritter entstanden war, fhrten diesen Namen nach ihrer Wohnung, die an der Stelle des ehemaligen salomonischen Tempels lag. Sie trugen als Ordens-kleid einen weien Mantel mit rotem Kreuze. Der Orden verlegte nach dem Ende der Kreuzzge seinenhauptfitz nach Cypern, wurde aber bald daraus, auf Betreiben des Knigs Philipp Iv. des Schnen von Frankreich, vom Papste fr aufgehoben erklrt, seiner reichen Besitzungen in Frank-reich beraubt, und mehrere seiner Mitglieder (darunter der Gromeister Jakob von Molay) wurden wegen vorgeblicher Irrlehren auf dem Scheiterhaufen ver-brannt (1314).
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer