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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 136

1895 - Leipzig : Voigtländer
- 136 und das Gesicht war mit Schminke und Schnheitpflsterchen geschmckt. Die Fe mrben in enge Schuhe eingezwngt, die stelzenfrmig erhht waren. Daher war die Haltung steif, gezwungen, der Gang trippelnd. (Farbendruckbild V.) Dieser unnatrlichen Mode der Kleidung entsprach auch die Woh-nung der Rokoko"-Zeit. Der Charakter des damaligen Baustils tieftest darin, da die natrlichen geraden Linien in unnatrliche Krmmungen (Schnrkel, Schneckenlinien, Muscheln 2c.) aufgelst sind. 2. Wirtschaftliches Leben. Der Ackerbau hatte sich seit dem Ende des dreiigjhrigen Krieges allmhlich wieder gehoben. Namentlich in Preußen wurde durch die Bemhungen der Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich Ii. eine betrchtliche Menge bisher unfruchtbaren, meist sumpfigen, Landes fr den Ackerbau gewonnen. Deutschlands Gewerbflei konnte sich nur allmhlich aus seinem Verfalle durch den dreiigjhrigen Krieg erheben; die bedeutendsten Fortschritte machte das Gewerbe in Sachsen, wo Berg-bau, Leinen- und Tuchfabrikation blhten, und in Preußen durch die Auf-nhme der aus anderen Lndern vertriebenen Protestanten und durch die Frsorge seiner Regenten, vorzglich Friedrichs des Groen. Hauptpltze des Handels wurden Hamburg und Bremen durch ihren Seeverkehr, Leipzig, Frankfurt und Braunschweig durch ihre Messen. Als wichtige Erfindungen sind hervorzuheben: die Erfindung des Brennglases (von Tschirnhausen in Sachsen 1687), des Porzellans (1702 von Bttcher in Meien), des Fortepianos (1717 von Schrder aus Hohen-stein in Sachsen), des Blitzableiters (1751 von Benjamin Franklin), der Dampfmaschine (1769 von dem Englnder James Watt), des Lustballons (1782 von dem Franzosen Montgolfier). Der Welthandel, in dessen Besitz zu Anfang des 17. Jahrhunderts die Hollnder waren, ging seit der Navigationsakte mehr und mehr zu den Englndern der, welche ihm namentlich durch die Erwerbung der weiten Besitzungen in Ostindien eine ge-waltige Ausdehnung gaben. Auch imgewerbfleie, der durch Anwendung groartiger Maschinen, vorzglich der Dampfmaschine, sehr gehoben wurde, erhielten sie das berge-wicht in Europa. Frankreichs Handel und Gewerbflei hatte sich durch Colberts Be-mhungen aufgeschwungen; allein die Aufhebung des Edikts von Nantes und die Kriege imt England strten die Entwickelung der Industrie und des Verkehrs. . x 3. Stnde. Der Bauernstand hob sich lngs am wieder; allmhlich wuroe nach dem Vorgange Brandenburgs in den meisten deutschen Staaten die Leibeigenschaft gemildert oder aufgehoben. Der Adel drngte sich mit Vorliebe zu den frstlichen Hfen und ergab sich nach franzsischem Vor-bilde einem leichtfertigen Genuleben. Viele Adeligen traten in das Heer oder in den Staatsdienst ein, weil die Offizierstellen im Heere und die hoch steit Beamtenstellen fast ausschlielich dem Adel vorbehalten waren. Neben den adeligen Beamten wurden die nicht-adeligen, welche auf den Universitten
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