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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 156

1895 - Leipzig : Voigtländer
156 Mmbaber des.preuumn Hilfsnrps, das sich dem napoleonischen Heere -gegen Rußland hatte anschlieen mssen, an der ostpreuischen Grenze bei Tauroggen sich von den Franzosen getrennt und durch einen Vertrag zur Einstellung der Feindseligkeiten gegen die Russen verpflichtet hatte (30. Dezember 1812), da sing sofort das Volk in Ostpreuen an, sich fr den bevor-stehenden Freiheitskampf zu rsten. Der König von Preußen, auf seines Volkes Begeisterung gesttzt, zgerte nicht lnger, den Krieg gegen Napoleon aufzunehmen. Um nach freier Entschlieung handeln zu knnen, begab er sich von Berlin nach Breslau; dort erlie er am 3. Februar 1813 einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jgercorps, schlo ein Bndnis mit Rußland und erklrte an Napoleon den Krieg. Am 10. Mrz, dem Geburtstage der Knigin Luise, wurde sr die Helden des Kampfes der Orden des eisernen -Kreuzes gestiftet; es erging der Befehl zur Errichtung der Landwehr und des Landsturmes; am 17. Mrz erfolgte der knigliche Aufruf An Mein Volk". Es ist der letzte, entscheidende Kampf," sprach der König, den wir bestehen sr unser Dasein, unsere Unabhngigkeit, unseren Wohlstand. Keinen anderen Ausweg giebt es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Auch diesem wrdet ihr getrost ent-gegengehen um der Ehre willen, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir drfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen und mit ihm einen sicheren, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glcklichen Zeit." 2. Das Volk steht onf." Begeistert erhob sich das Volk mit Gott sr König und Vaterland". Jnglinge, die kaum wehrhast waren, Männer mit grauen Haaren, Vter zahlreicher Familien wollten nicht zurckbleiben; ja sogar Jungfrauen drngten sich in Mnnerkleidern zu den Waffen. Jede Stadt, jedes Dorf schallte von Kriegslust und Kriegsmusik und war in einen bungs- und Waffenplatz verwandelt; jede Schmiede war eine Waffen-Werkstatt. 3. Heilige Begeisterung. Das war das Schnste bei diesem heiligen Eifer, da alle Unterschiede von Stnden, Klassen und Altem vergessen und aufgehoben waren. Die Menschen fhlten es: sie waren gleich geworden durch das lange Unglck, sie wollten auch gleich sein im Dienst und Gehr-sam. So sehr erhob die heilige Pflicht und das gemeinsame Streben alle Herzen, da nichts Niedriges, Gemeines und Wildes die herrliche Begeisterung dieser unvergelichen Tage entweihte; es war, als fhlte auch der Kleinste, da er ein Spiegel der Sittlichkeit, Bescheidenheit und Rechtlichkeit sein msse, wenn er den bermut besiegen wolle, den er an dem Feinde so sehr verabscheut hatte.
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