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1. Aus allen Erdteilen - S. 11

1887 - Münster i.W. : Schöningh
Stanley: Im Urwald Mitamba am oberen Kongo. 11 Welche wir wochenlang würden ertragen müssen. Ein solches Kriechen. Greifen und Grapsen. Zerren und Zwängen durch die feuchten, dumpfigen Dschungeln, und eine solche Höhe und Tiese der Waldungen!.... Ein- mal gewannen wir von einem Baume aus dem Gipfel einer Anhöhe eine Seitenaussicht über die wilden Waldungen zu unserer Linken, welche in regellosen Wellen von Zweigen und Laubwerk bis in das Thal des Lua- lawa hinabwogten. Über den Lualawa hinweg gewahrten wir mit aus- merksamen Blickeu etwas, das wie grüne Grasebenen aussah. O, welch cm Gegensatz zu dem Ungemach, das wir hier zu erdulden hatten! Sie eröffnete uns eine wildromantische, unheimliche Scene. diese Rnndsicht über die Gipsel einer Welt von Laubwerk!.... Es war manchmal so finster in den Wäldern, daß ich die Worte nicht erkennen konnte, wenn ich mit Bleistift Bemerkungen über unseren Weg in mein Notizbuch ein- schrieb. Um 3 xj2 Uhr nachmittags kamen wir im Lager an. völlig er- schöpft von dem Kämpfen und Ringen durch das dicht gewachsene Ge- büsch und von der drückenden Atmosphäre. O, nur einen Atemzug frischer Bergluft!" „9. November. Ein Marsch von 10 lj2 Meilen nach Kiussi in Urega. Wieder einmal eine schwere Tagesarbeit in Wald und Dschungel! Unsere Expedition marschiert nicht mehr in der dichtgeschlossenen Kolonne, welche mein Stolz war. Sie ist ganz aus Rand und Band. Ein jeder arbeitet sich, wie und wo er's am besten kann, durch den Wald hindurch; der Weg ist, da er über einen lehmigen Boden führt, gauz schlüpfrig, so daß man beim Norwärtsmarschieren jeden Muskel brauchen muß. Die Zehen greifen in den Boden ein, der Kopf trügt die Last, die Hände biegen die den Weg versperrenden Gebüsche auseinander, der Ellbogen schiebt die Stengel zur Seite. Gestern klagten die Bootträger so sehr, daß ich aus allen Führern eine Pionierabteilung bildete, welche den Pfad mit Äxten lichten sollte. Natürlich konnten wir keine breite Straße herstellen. Es lagen viele Riesenbäume quer über den Pfad am Boden, und jeder hatte einen Berg von Ästen und Zweigen über sich, und so waren wir oft gezwungen, in weitem Bogen deu Pfad im Dickicht auszuholzen, um sie zu umgehen. Meine Bootträger sind ganz erschlafft."..... Am 15. marschierten wir sechs und eine halbe Meile bis Wane-Kirumbu. Von diesem Dorfe aus, das, wie alle übrigen, dnrch welche wir gekommen waren, auf einer Anhöhe lag, eröffnete sich uns die weiteste Aussicht, die wo: bisher seit unserem Einmarsch in den Wald gehabt hatten. Nach Norden und Nordosten gewahrte man nichts als einen wüsten Wirr- warr dichtbewaldeter Hügel, welche enge und tiefe Thaler voneinander trennten. Dieser Anblick war wirklich sehr entmutigend und von übler Vorbedeutung.
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