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1. Aus allen Erdteilen - S. 42

1887 - Münster i.W. : Schöningh
42 Afrika. vereinigen sich nach Norden zu in der Stadt Schofchong, und von hier verzweigt sich wieder der Weg uach Norden zum Zambesi, nach Nord- osten zu dem Matebele- und Maschona-Lande und nach dem Gebiete der westlichen (Ngamisee-) Bamangwato und endlich zum Damara-Lande nach Nordwesten, so daß eiu Besuch dieser Länder oder des nördlichen Teiles Südafrikas, sowie das Vordringen nach Centralasrika vom Süden her von der Ausnahme der Weißen von feiten des Königs Khama, des Sohnes Sekhomos, abhängt. Das erwähnte Hauptthal in dem Hochlande der Bamangwato ist 4—6 englische Meilen breit, mit Gras und Büschen bewachsen; ein Teil ist kultiviert, und an der Vereinigung mit der Schoschongschlucht erblickt das Auge des Reisenden einige hundert dunkelgraue, kegelförmige Stroh- dächer, welche die niedrigen eylindrischen, etwa zwei Meter hohen und 3—3^2 Meter im Durchmesser enthaltenden Hütteu bedecken. Hier und da ist eines von den rauhen, dunkelgrünen Blättern der Kalebaßkürbisse überrankt. Bevor wir jedoch, aus Süden kommend, die Stadt betreten, sinden wir etwa 600 Schritte vor derselben das aus drei Gehöften und fünf einzeln stehenden, teils im Stile der Bamangwatohütten, doch größten- teils im europäischen Stile ans gebrannten Ziegelsteinen erbauten und mit Giebeldächern versehenen Häusern bestehende weiße oder Händler- viertel, in dem englische Händler einen Teil des Jahres wohnen, um mit den Eingeborenen zu verkehren, und auch, wie es früher der Fall war, um den in das Innere ziehenden Jägern die nötigen Bedürfnisse vorzustrecken, welche Darlehne von den Jägern nach ihrer Rückkehr mit Elfenbein und Straußenfedern zurückerstattet wurden. Bisher verwehrte es der König den Weißen, sich an Ort und Stelle ein Grundstück käns- lieh zu erwerben; er überließ ihnen jedoch während der Zeit ihres Aufenthaltes dasselbe unentgeltlich. Nachdem wir die zerstreuten Ge- Höste der Weißen Passiert, um zu dem Labyrinthe der Betschuanahütten zu gelangen, betraten wir die Stadt, in der mir zahllose verlassene Ge- Höfte auffielen. An einiget! wurden Verbesserungen vorgenommen. Hier sahen wir Frauen mit Hilse der bloßen Hand die in den Boden etwa einen Fuß tief eingerammten, armdicken, knorrigen und mit Grasstricken aneinander befestigten, eine cylindrische, fünf bis fechs Fuß hohe Wand bildenden Pfühle überschmieren. Das Material hierzu bereiten einige Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren, welche, bis auf eine etwa handbreite, aus Glasperlen oder Sternchenschnüren gearbeitete Schürze jeder Bekleidung entbehrend, in einer müßigen Vertiefung den roten Lehmboden unter einem monotonen Gesänge stampfen, was ihnen ebenso Freude bereitet, wie es den Müttern das notwendige Baumaterial ver- schafft. Eine alte Frau, die mit ihren dünnen Gliedern und der ver- {
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