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1. Aus allen Erdteilen - S. 46

1887 - Münster i.W. : Schöningh
46 Afrika, 13. K\\ den Nktoriafiillen des Sambesi. E. Holub. Wir hielten uns drei Tage in der Nähe der Viktoriafälle auf, und diesen Zeitraum muß ich als einen der mich befriedigendsten meines ganzen Aufenthaltes iu Südafrika bezeichnen. Ich halte die Viktoriafälle des Sambesi für eine der großartigsten Erscheinungen auf der Erdoberfläche. Während wir an manchen Wasser- fällen die Masse des niederstürzenden Wassers, wie an dem Niagara, bei anderen die Höhe der senkrechten Wand, über die sich das Wasser in die Tiefe stürzt, bewundern, erregt bei den Viktoriafällen nicht nur der iu eiue Unzahl von einzelnen Strahlen und Massen geteilte Fall des Wassers, sondern auch der Abfluß des herabgestürzten Wassers in einer engen, steilwandigen und tiefen Felsenschlucht, deren Breite sich zu der Strombreite oberhalb der Fälle etwa wie 1:13 verhält, unser Staunen und Entzücken. (Vergl. Abbildung auf Seite 48.) Der vou Westen nach Osten zu fließende Strom macht an den Fällen eine plötzliche Wendung nach Süden, so daß das Ufer, an dem wir stehen, zum westlichen, das gegenüberliegende zum östlichen wird. Da jedoch der Fluß unter denselben nicht in seiner vollen Breite ab- fließt, ist es dem Beschauer möglich, einen großen Teil des den Fällen gegenüber nicht bedeutend tiefer als diese liegenden südlichen Ufers als Standpunkt zu benutzen, um, mit dem Gesichte nach Norden gekehrt, die Viktoriafälle betrachten zu können. Leider ist jedoch der unmittelbare Rand des Abgrundes, in den sich die Wasser stürzen, und der, wie erwähnt, den Fällen gegenüberliegt, durch die stetig auf ihn fallenden Wasserdünste so glatt, daß man nicht bis unmittelbar an dieselben herantreten kann. Wir stehen nun etwa 100 bis 200 Schritte von einer klippenreichen, schwarzbraunen, an 135 Meter hohen Felsenwand entfernt. Ihre untere Begrenzung können wir nicht sehen; über ihre obere stürzen sich die Wasser des Sambesistromes. Mehrere durch üppige, tropische Vegetation geschmückte Inseln, etwas über 100 Schritte vom westlichen Ufer entfernt, teilen den Fall gleich in seinem westlichen Viertel, und auch weiterhin nach dem Ostufer ist er durch unmittelbar über dem Abgrunde, am Rande der Felsenwand gelegene kleinere und größere, jeder Vegetation bare, braune Felsen- inseln etwa dreißigmal geteilt. Zu unserer Linken zwischen den bewach- senen Inseln und dem Westufer ist die Felsenwand niedrig, so daß das Wasser mit Wncht nach der Kante zueilt und hier iu einem einzigen wohl 100 Schritte breiten Schwall bogenförmig in die Tiefe stürzt. Zwischen
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