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1. Aus allen Erdteilen - S. 182

1887 - Münster i.W. : Schöningh
182 Amerika, bezeichnete. Besonders genau wurde die Lage der Häuser des Oberhaupt- liugs Naneis und des Kriegshäuptlings Moschenik bezeichnet, damit jeder Krieger genau wüßte, wo diese gefährlichsten beiden Feinde zu erreichen wären. Bei Fortsetzung der Beratung gab jeder der Anwesenden seine Ansicht darüber ab, wie viel Bewohner in jedem einzelnen Hanse von Kayokaht vorhanden seien. Zuletzt wurde vou Setta Canim folgender Kriegsplan entworfen: Die 15 Kanoes der Klayoqnahts sollten das Centrum bilden, die 14 Ka- noes der Muschlahts und Moahts sollten den rechten Flügel übernehmen, und noch einige Kanoes der Klayoqnahts sollten im Verein mit den Hesqniahts den linken Flügel herstellen. Diese ganze stattliche Macht sollte nach Jndianerweise während der Nacht, wenn alles schlief, das Dorf Kayokaht überfallen und alle Einwohner niedermetzeln. Außerdem war bestimmt, daß sämtliche Häuser verbrannt werden sollten, zu welchem Zwecke man harziges Holz mitgenommen hatte. Nachdem der Feldzugsplan auf diese Weise festgesetzt worden war,' machten sich die Bewohner von Moaht und Muschlaht daran, ihre letzten Vorbereitungen eifrigst zu beendigen. Noch während desselben Tages kam es zwischen zwei Häuptlingen der Klayoqnahts zu einem heftigen Streite darüber, wer von beiden den gesürchteten Kayokaht-Häuptling Moschenik angreifen sollte. Dieser Streit wäre fast zu Tätlichkeiten ausgeartet, wenn nicht die alten und erfahrenen Krieger des Stammes sich vermittelnd eingelegt hätten. Am Abend wurde wieder eiu Festmahl eingenommen, und alsdann Boten an die Mannschaften der noch ausge- bliebenen Kanoes gesandt mit der Nachricht, daß am nächsten Morgen beim ersten Tagesanbruch die Weiterreise stattfinden würde. Noch vor Sonnenaufgang fuhr der große Kriegszug bei herrlichem Wetter weiter. Man paddelte (ruderte) unter dem Vortrag der Kriegsgesänge nach dem Takt der vom Trommelschläger gerührten Trommel,längs der Küste nach Nord- Westen. Die Muschlaht-Indianer, welche unter der Anführung ihres riesengroßen und starken Häuptlings Nissend standen, beteiligten sich am Zuge mit zwei Kolonnen, deren jede aus sieben Kanoes bestand. Als man sich Esperanza Jnlet^) näherte, wurde Befehl gegeben, daß die Fahrzeuge sich möglichst nahe am Ufer halten sollten, damit sie nicht entdeckt würden. Man landete beim Dorfe Ehattefaht, und sämtliche Krieger schwärzten ihre Gesichter aufs neue. Die nächste Nacht war zur Ausführung des Überfalles bestimmt, und es gelang den vereinigten Stämmen, in einer Bucht an der Insel zu landen, wo sich das Haupt- dors der Kayokaht befindet. Bis Mitternacht hielt sich jedermann im Kanoe, ohne den geringsten Laut von sich zu gebeu. Der Angriff wurde dadurch erleichtert, daß während der Nacht kein Mondschein herrschte. 1) Jnlet = schmale Bucht.
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