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1. Aus allen Erdteilen - S. 261

1887 - Münster i.W. : Schöningh
v. Hochstetter: Umgegend von Rio de Janeiro. 261 in abgeschlossener Einsamkeit, die Landwohnung eines fremden Kauf- mannes, sehen kann. Hier ist die Luft mit balsamischen Düften erfüllt, anmutige Palmen, die so sehr von den übrigen Waldbäumen abweichen, verleihen der Sceuerie Großartigkeit und Erhabenheit. 19. Umgegend von Rio de Janeiro. F. v. Hochstetter. Wir waren im Winter in Rio. August im Süden ist der Februar des Nordens, nur daß der Winter unter 23 Grad Breite etwa gerade so warm ist, wie der Sommer in 48 Grad Breite. Nichtsdestoweniger ist der Winter unter den Tropen gewiß durch einen ebenso charakteristischen Stillstand der Natur bezeichnet, wie im Norden. Auch unter den Tropen sangen Bäume und Sträucher im Frühlinge zu blühen an, und Insekten und anderes Getier kommen erst dann wieder zum Vorschein, wenn die Sonne mit heißeren Strahlen dem Scheitel sich nähert. Wir hatten freilich diesen winterlichen Eindruck nicht; denn uns Neulingen unter den Tropen erschien auch das verhältnismäßig wenige, was nicht in Winter- schlaf versunken war, als ein Reichtum, der uns zur Bewunderung der Üppigkeit und Fülle tropischer Natur hinriß. Unglücklicherweise aber sür uns war es doch nicht mehr ganz Winter, sondern srüher als gewöhnlich zeigten sich die Symptome des beginnenden Frühlings. Während der Winter für Rio die trockene Jahreszeit ist, die einen wolkenlosen Himmel über der schönen Bucht wölbt, und der Sommer die eigentliche Regen- zeit, hatten wir in einzelnen kleinen Gewittern, denen eine starke Ab- kühluug der Atmosphäre und mehrere volle Regentage zu folgen pflegten, den Anfang des Frühlings zu erfahren. Vierzehn Tage von nnferm 3^wöchentlichen Aufenthalt waren bei einer bis auf 15" C gesunkenen Lufttemperatur naßkalte Regentage, die vielfach unfere Pläne zu Aus- flügeu in die Ilmgegend vereitelten. Indes habe ich einen wolkenlosen, herrlichen Tag zu einem Aus- flug auf den Corcovado gehabt und habe auf dem hohen Felskegel (750 Meter) einen Anblick genossen, so märchenhaft, als hätte ich ein Zauberstück aus „Tausendundeine Nacht" gesehen. Ich bin zufrieden. Und wenn auch, als ich mich am Fuß der Serra (Gebirge) mit einem guten Freund und kundigen Führer auf den Weg machte, um die Wunder eines brasilianischen Urwaldes (Mato-virgem) zu sehen, alle Berge voll Nebel und Wolken hingen und der Regen fortwährend durch die Blätter
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