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1. Aus allen Erdteilen - S. 430

1887 - Münster i.W. : Schöningh
430 Asien. von wo die Kamele mit Pottasche und Salz nach Jerusalem geschickt werden. Gleich im Westen stößt an dies lachende Stück Land die kahle Salzebene es-Sebcha, eine weite, rotgelbe Fläche, welcher der Stempel völliger Erstorbenheit aufgeprägt ist; dahinter steigt der seltsame Dschebel Usdnm empor, ein meilenlanger Damm von zackigem Kalk und teils schmutzigem, teils krystallhellem Steinsalz, von Scharen kleiner, schwarzer Vögel umschwärmt. In den Thalschluchten rauschen Quellen klarsten, eiskalten Wassers in Kaskaden zwischen den Felsen hervor, und in nächster Nähe — dampfen heiße Schwefelquellen und bilden asphalthaltige Quellen schwarze Ränder an ihren Rinnsalen. Am berühmtesten sind die heißen Quellen von Kallirrhoe im Thal- kessel des Zerka Ma'in zwischen jähen Abhängen. Ihre Temperatnr betrügt 52—56° C. Aufgelöster Kalk, den das Wasser führt, schlägt sich in leichten Tuffbildungen nieder und bildet weiter unten eine Halde von 40 Schritt im Durchmesser. Stellenweise steigt in der Nähe der Quel- len aus tiefen Löchern ein starker, heißer, salzhaltiger Lnststrom empor. Durch ein Paradies reichster und mannigfaltigster Vegetation fließen die Gewässer der Quellen, sich allmählich abkühlend und reinigend, dem Meere zu. Alte Römerstraßen, auf deuen einst gleich vielen andern Lei- denden Herodes herabgereist kam, um Heilung iu deu heißen Bädern dieses Thales zu suchen, führen zu dem Hochlaude von Moab hinauf. Dort stehen die Ruinen der alten Festung Machärus (Mkaur), iu der einst der Täufer Johauues seinen Freimut in Ketten und mit dem Tode büßte. Zahlreiche Beduinenstämme, welche hier ein halb seßhaftes, dem Ackerbau und der Viehzucht gewidmetes Leben führen, machen diese Ge- gend für den Reisenden unsicher. Als interessante Einzelheiten verdienen Erwähnung die zahlreichen Fossilien (Versteinerungen) im weichen Kalk- stein des Wadi Modschib und die kleinen Hochebenen, hart am Ufer des Meeres, welche vielfach mit Jerichorosen (Anastatica hierochontica) 1)f zuweilen besonders großen, dicht bedeckt sind. Mit den herrlichen Wadis (Thälern) des Ostufers läßt sich ans der Westseite, wo die Wüste vorherrscht, nur etwa das Thal von Engedi (Ain Dschidi) vergleichen. Kurz vor seiner Einmündung in das Secbccken erweitert (sich die Thalsohle und bildet ein 120 Meter über dem Spiegel des Toten Meeres gelegenes kleines Plateau, das im Norden und Westen von mächtigen Felswänden umgeben ist. Über diese führt ein schwin- delnder Pfad von Betlehem zu der Quelle Engedi hinunter. Das Wasser dieser Quelle ist lauwarm (340 C.) und enthält viel Kalk, der 1) Ein Kreuzblütler. Der stark verzweigte Stengel schrumpft nach der Frucht- reife nestartig zusammen, entfaltet sich aber wieder bei jeder Anfeuchtung.
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