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1. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 8

1898 - Leipzig : Lang
— 8 — Hzewohner. Im allgemeinen hat man bisher angenommen, daß Afrika von drei verschiedenen Menschenrassen bewohnt werde, nämlich Nordafrika von Kaukasiern, Mittelafrika von der Negerrasse, Siidafrika von den gelblichen Hottentotten und Buschmännern. Man ist jedoch in neuerer Zeit bestrebt, nicht so sehr die trennenden, als vielmehr die gemeinsamen Merkmale dieser Völker in den Vordergrund zu stellen und die Völker Afrikas einer einzigen Rasse, nämlich der. Negerrasse zuzurechnen. Leugnen läßt sich allerdings nicht, daß„7 zahlreiche Nebergänge in andere Rassen vorkommen. Den mittleren Teil ganz Afrikas nehmen die eigentlichen Neger ein. Der 10.° nördl. Br. bildet nach N. hin etwa ihre Grenze; weiter nordwärts herrscht nicht mehr der reine Negercharakter vor, indem teils hellere Färbung, teils edlere Gesichts- und Körper- formen Platz greifen. Dieser Einfluß fremder Elemente wird auf das Eindringen hamitischer und semitischer Völkerelemente zurück- geführt. Zu diesen Mischvölkern gehören die Fnlbe, die Haussa und die übrigen Völker des Sudan, die Stämme am oberen Nil, ferner die Massai, Galla, Somal, Nubier und die Tibbu der östlichen Sahara. Weiter nach Norden bis zum Mittelmeer hin schließen sich an die Tuareg, die maurisch-berberischen Stämme und die Aegypter. Alle diese Völker sind wieder weit heller gefärbt als die vorhin genannten Mischvölker; es'nimmt also vom Innern des Kontinents nach dem Norden hin nach und nach die lichtere Färbung der Haut zu. Außer im Norden gibt es helle Stämme in Südafrika, nämlich die Hottentotten und Buschmänner; dann finden sich nock versprengte einzelne Gruppen von körperlich kleinen Stämmen, die sogenannten Zwergvölker, in ganz Mittelafrika. Diese Völker werden mit den ebenfalls kleinen Buschmännern in Zu- sammenhang gebracht und mit den Hottentotten zusammen für die afrikanische Urrasse angesehen. Der verbreiterte Stamm in Afrika ist der der Neger. Man rechnet zu ihnen alle dunkeln, wollhaarigen Afrikaner. Ihre Haut- färbe ist vorwiegend ein Dunkelbraun; ferner kennzeichnen sie sich durch eine platte Nase, aufgeworfene Lippen und schwarzes, dichtes, hartes und vielfach versilztes Haar. Die Fraueu sind meist heller als die Männer. Neugeborene sind fast so hell wie Europäer, erst nach Verlauf von etwa sechs Wochen haben sie allmählich die Neger- färbung angenommen. Vielfach wird unterschieden zwischen eigent- lichen Negern und Bantunegern, zu welchen man alle die rechnet, welche die Bautusprache reden. Die Bantustämme wohnen etwa vom 5.° nördl. Br. bis 2.° südl. Br. Ihre Sprache hat die Eigentüm- lichkeit, durch pronominale Präfixe (vorgesetzte Wörter) die Beziehungen des Substautivs, Singular und Plural zu bezeichnen. Die Frauen
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