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1. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 14

1898 - Leipzig : Lang
— 14 — ^fl'anjentoeff. Nkach den Bedingungen des Wachstums unter- scheidet man zwei Abteilungen der Pflanzenwelt: Die Negenvege- tation und die Gruudwasservegetatiou. Erstere ist von dem Verlaufe der Regenzeit abhängig und bleibt im allgemeinen niedrig und kümmerlich. Die Grundwasservegetation gedeiht an Seeeil, an ständig fließenden Gewässern, oder wo verborgene Wasseransammlungen sich dauernd erhalten. Sie ist nur in schmalen Streifen und kleinen Gruppen vorhanden. Das ganze Schutzgebiet ist größtenteils eine Strauchsteppe, die im Süden mehr zur dürftigen Grassteppe, im Norden zur Baum steppe übergeht. Hinter der kahlen Küstenzone sind sast die einzigen Gewächse hartes Gras und dichtes Dorn- gestrüpp (Mimosen), das deu Wanderer, der ihm 51t nahe kommt, mit seinen widerhakigen Stacheln festhält, daher auch „Wacht eeu bitjen" (Wart ein bißchen) genannt wird. An Flußläufen und anderen wasserhaltigen Orten gibt es Zwiebel- und Kürbisgewächse, Fett- pflanzen, Euphorbien, Weideu, Eukalypten, Kameldorne und Ebenholzbäume. Die Merwelt ist in der Küstenregion nur dürftig vertreten. Im Innern des Landes gibt es Löwen, Hyänen, Schakale, Rhinozerosse, Büffel, Antilopen, Gazellen, Giraffen und Zebras, an Haustieren große Herden Rinvvieh, Ziegen und Schafe. Aus der Vogelwelt sind vor allem die Strauße zu er- wähnen, außerdem gibt es zahlreiche kleine Singvögel, Wasser- Vögel, Tauben, Raben und Rebhühner. Groß ist die Zahl der Gliedertiere, wie Heuschrecken, Käfer, Fliegen, Wespen, Schmetterlinge, Spinnen und Skorpione. Die Mevöliierung unseres Schutzgebietes ist eiue ziemlich mannigfaltige. Im Süden wohnen die Nama und weiter ostwärts die mit ihnen verwandte» Buschmänner. Weiter nach Norden wird das Gebiet von den Bantustämmen der Damara, Herero und Ovambo bewohnt. Die Nama gehören zum Stamm der Hotten- totten, haben einen hagern und schlanken Körper von gelber oder fahler Hautfarbe und eine unschöne Kopf- und Gesichtsbildung. Durch die hervortretenden Backenknochen und das spitzzulaufeude Kinn ist ihr Gesicht dreieckig. Das Haar ist kraus, wollig und verfilzt; die Nase ist platt, der Mund breit und die Lippen aufgeworfen. Die Augen stehen weit auseinander und sind häufig schief geschlitzt. Die Nama zerfallen in viele kleine Stämme. Ihre Sprache ist wegen der Schnalzlaute für den Europäer schwer zu erlernen. Kleidung und Nahrung sind einfach. Ihre Wohnungen sind bienenkorbartige Zelte, deren Inneres so niedrig ist, daß ein erwachsener Mann kaum aufrecht darin stehen kann. Zehn bis zwölf Personen müssen sich oft in diese» kleinen Raum teilen, in dein dazu noch die größte Unreinlich-
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