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1. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 19

1898 - Leipzig : Lang
— 19 — Ufern liegen die Orte Bellstadt, Aquastadt und Didostadt, welche den Mittelpunkt des Handels im Kamernngebiet bilden. Bei diesen Orten hat der Fluß eine Breite von 1200 — 1500 m, und der Unterschied von Ebbe und Flut, die bis in den Wurifluß bemerkbar ist, beträgt bei Aquastadt 2,7, bei hoher Flut sogar 3 m. Im Nordosten des Kamerungebirges liegt der Elefantensee. Das Hinterland der Kolonie reicht bis zum flachen und inselreichen Tsad-See. Durch die ungeheuren Schlamm-Masfen, welche die Ströme mit sich führen und an ihrer Mündung ablagern, ist ein weites, einen Flächenraum von 2200 qkm (40 Q.-M.) umfassendes Delta gebildet, bestehend aus sumpfigem Schwemmland, dessen Mitte von dem breiten Kamerun durchströmt wird. Das Delta umschließt ein seeartiges Wasserbecken, das durch einen breiten Kanal, der im Nordosten vom Kap Kamerun, im Südosten von dem Kap Snellaba begrenzt wird, mit dem Meere in Verbindung steht. In demselben ankern die nach Kamerun kommenden größeren Schiffe, während die kleineren von mittlerem Tiefgange auf dem Kamerunfluß bis nach Didostadt und Hickorystadt gelangen können. Das Klima gilt als das ungesundeste auf der ganzen Westküste Afrikas, doch wird die außerordentliche Hitze durch beständige Winde, in der ersten Hälfte des Tages ein Landwind aus Südosten, später die Seebrise aus Südwesten, etwas gemildert und einigermaßen er- träglich. Es gibt an der Küste zwei Jahreszeiten: die Regenzeit und die Trockenzeit. Die erstere, in der auch sonnige Tage nicht selten sind, ist kühl und erstreckt sich von der Mitte des Juni bis Ende September. Sie beginnt und schließt mit heftigen Stürmen und Gewittern (Tornados). Die durchschnittliche Temperatur in der Regenzeit beträgt 25,9° C. Die größte Hitze — 30 bis 36° C. — ist im Januar und Februar; zu dieser Zeit bilden sich gleich unserem Höhenrauche Dünste und Nebel, durch die man kaum eine halbe Stunde weit zu sehen vermag. Auf dem Hochlande ist das Klima für den Europäer erträglicher (vergl. S. 7). Pflanzenwelt. Ju dem feuchten Küstengebiet ist die Vegetation außerordentlich üppig. In seiner ganzen Pracht entwickelt sich hier der Urwald, der besonders im Mai durch seine herrliche Farbenpracht einen entzückenden Anblick gewährt. „Blätter und Blüten entfalten eine ungeahnte Pracht, zeigen die mannigfaltigsten Formen und strahlen in allen Schattierungen, vom tiefsten Grün bis zum brennendsten Rot. Pflanzen und Gesträuche, welche verkümmert im rauhen Klima unsere reichsteil Gärten zieren, stehen hier zahlreich in unvergleichbar prächtiger Entwickelung." Den Baumbestand des Deltas bilden die Mangrove (Rhizophora mangle), Bäume, deren kräftige Wurzeln hoch aus dem Sumpf hervorragen und erst in einer Höhe von 1*/<,m 2*
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