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1. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 23

1898 - Leipzig : Lang
— 23 — auszubreiten und auf weite Strecken hin Strandlagunen zu bilden. So zieht in unserem Gebiete am Meere entlang zunächst ein 50 bis 100 Schritt breiter, vollständig durchsalzter, kahler Sandstreifen; darauf folgt, wo der Boden nicht mehr vom Meere überflutet wird, etwa 3 m hohes, dichtes, niedriges Buschwerk, das mit seinen Stacheln und Dornen so dicht ineinander greift, daß es nur auf den krummen Negerpfaden durchschritten werden kann. Auf dieses Dickicht folgt, sobald der Bodeu fruchtbarer wird, eine Landschaft von großer Ab- wechselung, in der man bald durch büschelförmig wachsendes Schilfrohr, bald durch höheres Buschwerk, bald durch Grnppen von Kokospalmen, Oelpalmen und anderen hohen Bäumen, bald dnrch Savannen üppig wuchernden Grases kommt. Hinter dieser Landschaft, etwa 2—3 km von der Küste entfernt, zieht mit dieser parallel, sast in der ganzen Breite unseres Gebietes die Lagnne, welche nach dem Innern zu zwei seeartige Erweiterungen hat, immlich den 30 qkm großen Wo-See und den 100 qkm umfassenden Togo-See. Die Lagune wird gebildet durch die Flüßchen Sio und Haho; sie hat bei gewöhnlichem Wasser- stände eine Tiefe von 3 m, ist rings mit Schilf und Röhricht be- wachsen und sehr reich an Fischen. Erst jenseits unserer Grenze, aus französischem Gebiete, hat die Lagune einen natürlichen Ausfluß; in unserer Besitzung ist die Düne an ihrer schmälsten Stelle bei Klein- Popo durchstochen. Hinter der Lagnne setzt sich das Land in welligen Höhenzügen fort; es ist dies die mit einer starken Humusschicht bedeckte Ebene des roten Lehms, welche von Wasserläufen tief durchfurcht wird und sich durch eine außerordentliche Fruchtbarkeit auszeichnet. d) Das Berg- und Hochland. Drei bis vier Tagereisen von der Küste entfernt, folgt das allmählich zum Hochland führende Bergland, welches bis zu 2300 m ansteigt. Dasselbe durchzieht das Togoland in der Richtung von S.-W. nach N.-O., ist schön bewaldet, aber sehr dünn bevölkert. Auf dem Hochlande finden wir ausgedehnte Aarns- und Hirsefelder und eine sehr zahlreiche Bevölkerung. Das Klima ist ein tropisches; durchschnittlich herrscht im Togo- lande eine Temperatur von 25 — 27° C. Es gibt hier zwei Regenzeiten, eine große und eine kleine; erstere beginnt Ende April und endigt im August, letztere reicht von Mitte Oktober bis in die ersten Tage des Dezember. Die zur Trockenzeit herrschenden kühlen Nächte, sowie die während dieser Zeit sich entwickelnde Seebrise machen den dort wohnenden Europäern das Klima ziemlich erträglich (Vergl. S. 7.) Während unseres Winters ist der Luftdruck über der Sahara ein hoher, und Togo erhält dann aus Norden oder Nordosten einen warmen und trockenen Wind, Harmattan genannt. Der Wssanzenwnchs ist in manchen Gegenden, namentlich an den Flußläufen und Bergen, ein sehr üppiger. Angebaut werden
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