1898 -
Leipzig
: Lang
- Autor: Heßler, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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b) Das Bergland. Oestlich vom Hochlande breitet sich bis zu
dein schmalen Küstensaum das Bergland ans; dasselbe ist das Rand-
gebirge des innerafrikanischen Hochlandes, nimmt von Norden nach
Süden an Breite zu und hat recht gesegnete, aber auch unfruchtbare
Landschaften aufzuweisen. Zn den fruchtbaren Landschaften gehören
das Para-Gebirge und das Usambara-Hochland am linken Ufer
des Pangari, ferner Usagara, Ukuere und Uhehe.
c) Der Küstensaum (Mrima). Längs der Küste zieht eine
von sanften Hügeln und Höhen durchzogene Ebene, in der sich an
den Flußläusen während der trockenen Zeit vielfach Sümpfe bilden,
infolgedessen das Klima hier für den Europäer nicht besonders zu-
träglich ist. Die Breite des Küstensaumes nimmt von Norden nach
Süden zu und beträgt am Rusiyi-Delta etwa 70 km. Die Küste
wird von Korallengestein gebildet.
d) Inseln. Vor unserer Küste liegen die Inseln Pemba,
Sansibar und Mafia. Die beiden ersten gehören den Engländern;
Pemba ist eine paradiesisch-schöne Insel und meist mit Gewürznelken
bepflanzt. Sansibar ist die größte der drei Inseln und zeichnet sich
ebenfalls durch Fruchtbarkeit aus. Auf ihr liegt die 100 000 Ein-
wohner zählende Stadt Sansibar- Mafia ist die kleinste der Inseln
(523 qkm) und hat ein snmpsiges Innere; sie ist zum Teil mit
Kokospalmen bedeckt und mit einem Kranz von Riffen umgeben, welche
die Schiffahrt in den dortigen Gewässern sehr erschweren.
Bewässerung. Im Westen und Norden des deutscheu Schutz-
gebietes breiten sich die drei großen mittelafrikanischen Seeen, der
Viktoria-Nyansa, der Tanganyika und der Nyassa-See aus.
Der Nyassa, dessen nördlicher Teil in das deutsche Gebiet
reicht, ist langgestreckt, liegt etwa 400 m über dem Meere und wird
bald von steilen, bald von hügelige» Bergen umgeben. Am Ufer
hat er eine hellgrüne, in der Mitte eine tiefblaue Farbe. Der vielen
und heftigen Stürme wegen, die auf ihm herrschen und ost ganz Plötz-
lich auftreten, ist die Schiffahrt dort sehr gefährlich. An seinem Süd-
ende hat der Nyassa in dem kataraktenreichen Schire einen Aöslnß
zum Sambesi. Am Nordostende liegt die Station Langenburg.
In der Landschaft Konde am Nordwestende des Sees hat man reiche
Steinkohlenlager gesunden.
Der Tanganyika liegt 820 m über dem Meere, ist 52 km
breit und 750 km lang Er wird von schön bewaldeten Bergen
umgeben, ist sehr buchtenreich und besitzt eine beträchtliche Tiefe, die
vom Ufer oft sehr rasch zunimmt. Seine Farbe ist seegrün oder
lichtblau. Der Tanganyika ist sehr fischreich und hat eine äußerst
fruchtbare Umgebung. Von Osten empfängt er in dem Malaga-
rasi seinen Hauptzufluß. Sein Abfluß, der Lukuga, führt zu der