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1. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 28

1898 - Leipzig : Lang
— 28 — tiefer gelegenen Seeenkette des Kongo und Lualaba. Von Kawele oder Udjidji nördlich der Malagarasi-Mündung führt die große Kara- wanenstraße nach der Ostküste. Der Viktoria-Nyansa, von der dortigen Bevölkerung Nyansa, von deu Arabern nach einer Insel iin Siidosteil des Sees „Ukerewe" genannt, hat meist flache und hügelige Ufer, eiue hellblaue Farbe und ist sehr inselreich. Er liegt etwa 1200 m über dem Meere und hat ungefähr die Größe Bayerns. Der von Westen kommende Kagera gilt als sein größter Zufluß und wird als der eigentliche „Nilquellfluß" angesehen. Am Südufer liegt die Station Muansa, am Westufer Bnkoba. Nach Osten fließen von den Gebirgen zahlreiche Flüßchen, die sich zu kräftigen, in ihrem Unterlaufe schiffbaren Strömen entwickeln. Die hauptsächlichsten sind: 1) der Rovnma, 2) der Rufidschi oder Rufiyi, 3) der Kiugaui, 4) der Wami und 5) der Pangani. Die drei letzteren münden der Insel Sansibar gegenüber; der Pangani hat auch in der trockenen Jahreszeit eine Tiefe von 4 m. Klima. Im allgemeinen läßt sich über das Klima in Deutsch- Ostafrika folgendes sagen: In den Niederungen, besonders an den Flußmündungen, ist es ungesund, da sich daselbst die Malaria, das Tropenfieber häufig zeigt; in der Bergregion ist es gesund, teilweise vortrefflich zu nennen. Es steigt von der Glut der Tiefebene bis zur Kälte des ewigen Schnees. Im Küstengebiete gibt es vier Jahres- zeiten, zwei trockene und zwei feuchte, im Hochland, nach den Seeen hin, nur zwei. Am Tanganyika beginnt die Regenzeit im September, in Unyamwesi im November und dauert bis zum Mai. Sie beginnt und schließt mit heftigen Gewittern, die häufig von Hagel begleitet sind. Während des nördlichen Sonnenstandes bildet sich im Süden des Aeguators eine Trockenzeit aus, so daß die Zahl der Trocken- monate vom Viktoria- bis zum Nyassa-See von 1 auf 7 steigt. Tabora hat eine fünfmonatliche Trockenzeit. (Vergl. S. 7.) In der trockenen, der gesuuden, Zeit beträgt die Mittagswärme im Schatten 45° C., die Nächte sind kühl. Hitzschlag und Sonnenstich kommen selten vor. Der in Sansibar oder an der Küste lebende Europäer muß auf eiue frei gelegene, gut ventilierte, trockene, reinliche und ge- räumige Wohnung achten, inuß sich so viel als möglich geistiger Ge- tränke enthalten und an regelmäßige Mnskelbewegnng gewöhnen. Zu den ungesunden Küstenplätzen gehören Bagamoyo und Kilwa; als der gesundeste Küstenort gilt das auf trockenem Felsboden gelegene, reizende Tanga, der Insel Pemba gegenüber.*) *) Eingehenderes über das Klima siehe: Die deutschen Kolonicen von Carl Heßler.
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