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1. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 30

1898 - Leipzig : Lang
— 30 — große Tanze aufgeführt, an denen allerdings in den meisten Fällen nur die Männer teilnehmen dürfen. Neben manchen guten Eigen- schaften haben die Neger auch viele Untugenden: sie sind halsstarrig, widerspenstig und leidenschaftlich. Das Volk zerfällt in Herren und Sklaven. Außer dem Häuptling und den Sklaven betrachtet der Neger jeden andern als seinesgleichen. Besonders zu erwähnen sind die gefürchteten, noch in urwüchsigem Zustande lebenden Massai, welche nicht zu den Bantustämmen ge- hören, sondern mit den Somal und Galla in Körperbildung, Sprache, Sitten und Gebräuchen verwandt sind, aber mit diesen ihren Stammes- genossen in steter Feindschaft leben. Sie wohnen westlich vom Kiliina- Ndjaro und sind ein rinderzüchtendes Volk; ohne das Rind können sie gar nicht existieren, und alle ihre Arbeiten und Verrichtungen stehen in irgend einer Beziehung zu diesem Tiere. Die Krieger bilden bei ihnen einen besonderen Stand und enthalten sich, um Widerstands- fähiger zu bleibe», des Genusses von Tabak und aller geistigen Ge- tränke. Sie kämpfen noch meist mit der Lanze, sind mutig und fürchten den Tod nicht. Um dem Feinde recht schreckhaft zu er- scheinen, putzen sie sich in der wunderlichsten Weise aus. Ihr Schild ist aus Ochsen- oder Büsfelhaut gefertigt und schwarz, weiß und rot bemalt. Ortschaften. Die hauptsächlichsten Küstenorte sind 1) Dar-cs-Salam (— Hasen des Friedens), 10 000 Einw., ist Sitz des kaiserlichen Gouverneurs, hat eine deutsche Schule und einen guten Hafen; 2) Bagamoyo (—Beruhige das Herz), ein Haupthandelsplatz mit 20000 Einw., Ausgangspunkt der Kam- wanen; 3) Saadani, 4) Pangani, 5) Tanga, hat 4000 Einiv., einen Herr- lichen Hafen und eine deutsche Schule; 6) Lindi, 7) Kilwa, 8) Mikindani. Die wichtigsten Orte im Innern des Landes sind 1) Mpapua in der Landschaft Usagara, der bedeutendste Knotenpunkt für Karawanen; 2) Taliora in Unyammesi, ebenfalls ein wichtiger Knotenpunkt für Karawanen und der größte Handelsplatz im Innern des Landes. Tabora liegt in einer weiten, von Hügeln und Höhen umgebenen Ebene; 3) Udschidschi am Tanganyika, ist das Ziel der Karawanen nach diesem See; 4) Moschi am Südabhange des Kilima-Ndjaro, in herrlicher Lage. Landet. Die hauptsächlichsten Ausfuhrartikel sind: Elfen- bein (200 000 kg), Kautschuk, Gewürznelken, Orseille, Baum wolle, Kaffee, Tabak, Ii eis, Mais, Kokosnüsse, Vanille, Zucker, Gummi, roter Pfeffer, Kopra, Häute, Kopal, Sesam, Straußenfedern, Schildpatt und Wachs. Am aussichtsreichsten ist bis jetzt der Plantagenbau in Usambara, wo in Lewa am Fuß der Usambaraberge und in Handel' in Hoch- usambara große Plantagen angelegt sind. Um den Handel zu beleben und deu Verkehr zu erleichtern, ist der Bau von Eisenbahnen in Angriff genommen worden; die Eröffnung der Eisenbahn-Teilstrecke
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