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1. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 40

1898 - Leipzig : Lang
— 40 — ist. stellen sich bei ihm die gefährlichen Fieber ein, vou denen selbst die Eingeborenen zu leiden haben. Die H^ffanzenwelt ist im allgemeinen üppig und großartig entwickelt. Nicht nur die großen, sumpfigen Niederungen, sondern auch die Berge sind bis zu ihren Gipfeln mit dichten Urwäldern bedeckt. „Sagopalmen säumen den Wasserlauf, Gebüsch von Ba- nanen, Ficusarten, Laurineen, darunter wilde Muskat- bäume, bilden dichtes Unterholz, über das sich die Stämme von Dracaenen und Palmen erheben. Wo sich an den Wald ein flacher Sandstrand gegen das Meeresuser auschließt, da erhebt auch die Kokospalme ihren graziösen Wipfel und entfaltet die Bar- ringtonia excelsa ihre herrliche Blütenpracht". Angebaut werden von den Eingeborenen hauptsächlich Sago, Kokospalmeu, Brot- fruchtbäume, Bananen, Melonen, Nams, Reis, Zucker- rohr, Kaffee, Mais, Tabak, Muskatnußbäume und Betel- Pfeffer. Die Iierwelt trägt den Charakter der australischen: Armut an Säugetieren. Es kommen aus Neuguinea im ganzen etwa 30 Arten Säugetiere vor, welche fast sämtlich zu den Beuteltieren gehören. Von Huftieren ist nur das Papuschwein (Sus papuensis) vertreten. Die Zahl der Neuguinea allein angehörenden Säugetiere beträgt nur zwei. Viel zahlreicher an Arten und durch die herrlichste Farbenpracht ausgezeichnet ist die Vogelwelt. Zu den prächtigsten Vögeln gehören die farbenglänzenden Paradiesvögel, die hier ihre Heimat haben. Außerdem zeichnen sich durch herrliches Gesieder die Tauben und Papageien aus; letztere sind durch etwa 30 Arten hier vertreten. An Raubvögeln trifft man nur einige kleinere Arten, wie Habichte und Sperber, und zwei Arten kleine, uusern Käuzen verwandte Eulen. Wie die Paradiesvögel, so habeu auch die riesigen Helm- kasuare hier ihre Heimat. An den Flußmündungen hält sich das indische Krokodil aus, an den Küsten findet man Schildkröten. Zahllos sind die Moskitos, die den Reisenden zur Plage werden. Die aus deu ausgedehnten Weideplätzen gezüchteten Pferde, Rinder intb Ziege» gedeihen vortrefflich. Die Bewohner Neuguineas gehören zu den Melanefiern, die hier in zahlreiche Stämme zerfallen, welche sowohl in Sitten und Gebräuchen, als auch in geistiger Beziehung sehr voneinander ver- schieden sind. Die negerartigen Melanesier im westlichen Teile der Insel werden Papua genannt, doch bezeichnet man mit diesem Aus- drucke auch häufig alle Melanesier. Der Name Papua (sprich Papüa) kommt von dem malayischen Worte „papuwah", welches kraushaarig bedeutet; er ist jedoch auf Neuguinea wenig oder gar nicht bekannt, vielmehr hat jeder Stamm seine bcfonbcrc Benennung. Die Me-
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