1898 -
Leipzig
: Lang
- Autor: Heßler, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Unter deutschem Schutze stehen die Inseln Bongainville,^)
Choiseul,^) Jsa Kella, Sa int-George, Shortland, Ramos,
Marqneen, Tasman, Gower, Carteret und Ongtong Java,
zusammen 22 250 qkm (408 Q.-M.) mit 80 000 Einwohnern.
Modengestalt und Mewässernng. Jede der drei größeren
Inseln ist etwa 20 bis 30 Meilen lang und 5 bis 10 Meile» breit.
Die meisten Inseln sind schmal und lang und haben klippige Küsten,
die mit Riffeu umgeben sind, welche die Schiffahrt in diesen Ge-
wässern sehr erschweren. Sie sind meist von hohen mit Urwald
bedeckten Gebirgen durchzogen; der Boden ist zum Teil fruchtbar
und wird durch zahlreiche Bäche bewässert. Auf der Insel Bou-
gainville erheben sich das Kaiser- und Kronprinzgebirge bis
zu 2000 in.
Die Wewohner gehören zu den Melanesiens sind intelligent,
aber wild, kriegerisch und dem Kannibalismus ergeben. Sie treiben
Ackerbau und Fischfang und zeichnen sich unter den Melanesien
durch ihre besonders fein und sauber gearbeiteten Waffen aus. Da
die ersten Besucher dieser Inseln vielfach in Streitigkeiten mit den
Eingeborenen gerieten, wobei es wohl nicht ohne Schuld der Weißen
selten ohne Blutvergießen abging, sind schließlich die Bewohner der
Salomons-Jnseln in den gewiß nicht gerechtfertigten Ruf gekommen,
die wildesten, rohesten und grausamsten unter den Melanesien zu
sein. Daher sind viele Inseln später sehr wenig, höchstens von
einigen Missionaren und Händlern besucht und nur ganz oberflächlich
bekannt geworden. Ziemlich friedfertig sind die Bewohner der schönen
Insel Buka, und viele von ihnen sind bereits brauchbare Plantagen-
arbeite in Kaiser-Wilhelmsland.
Produkte. Aus dem Tierreiche kommen wilde Schweine,
Hunde, Vampyre, viel Geflügel und Schaltiere vor; an
Kulturgewächsen findet man auch hier Kokospalmen, Brotfrucht-
bäume, Aams, Taro, Bananen, Bataten und Zuckerrohr.
Außerdem liefern die Inseln Gewürze, Harze, Schwefel,
Schildpatt und etwas Gold.
Die Salomons-Jnseln sind bis jetzt wirtschaftlich noch nicht in
Angriff genommen worden; nur eine dauernde Häudlerniederlassung
befindet sich auf der kleinen Insel Fauro in der Bongainville-Straße.
Die Salomons-Jnseln wurden im Jahre 1567 von dem spanischen See-
fahrer Mendtna (mendänja) entdeckt. Derselbe hielt sie für außerordentlich
goldreich und glaubte deshalb, das alte Ophir in ihnen gefunden zu haben,
wohin Salomo seine Schiffe sandte, um Gold zu holen.
*) Französischer Seefahrer. **) Französischer Staatsmann.