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1. Erläuterungen zu F. Hirts Bilderschatz zur Länder- und Völkerkunde - S. 55

1896 - Leipzig : Hirt
Ii. Volkswirtschaft. 55 Man nennt diese eisigen Schneemassen „Firnmeere". Aus ihnen ent- stehen durch Gefrieren die Gletscher. Aus den Hochthälern gleiten die Eismassen allmählich nach unten. Hierbei werden grosse und kleine Felsstücke mit fortbewegt. Alles das ist auf unserem Bilde deutlich zu sehen. Häufen sich die Schutt- und Steinblöcke an den Seiten der Gletscher, so werden diese „Moränen" genannt. Solche Schutt- wälle sind auf unserem Bilde ebenfalls verdeutlicht. Die auf dem Gletschereis liegenden (siehe Y.) Felsstücke heissen „Gletschertische". Bild c zeigt, wie die Gletscher bei ihrem Vorrücken zur Schneegrenze allmählich abtauen, d. h. zurückweichen. Dabei bilden sich am unteren Teile der Gletscher oft schauerliche Gewölbe. Aus ihnen brechen dann in ansehnlicher Stärke — wie Bild c klar veranschaulicht — die Schmelz- wasser als Bäche hervor. So entstehen z. B. Rhein und Rhône aus den gleichnamigen Gletschern. Die Gletscher sind die Vorratskammern der Wasserschätze für die angrenzenden Länder. Sie nehmen also im Haus- halte der Natur eine wichtige Stelle ein. — Gewöhnlich kommt das jährliche Abtauen der Gletscher unten dem jährlichen Vorrücken derselben von oben her gleich. Manchmal aber weichen auch die Gletscher zurück, d. h. sie werden kürzer und schmaler. Einen solchen Gletscher sehen wir Bild e. Die Moränen r. und 1. lassen deutlich erkennen, dass der Gletscher vordem ausgedehnter war. Bild f stellt eine Gletscherbrücke dar, die sich über einen tiefen Abgrund gebildet hat. Dass beim Betreten dieser schwachen Eis- flächen die grösste Vorsicht angewandt werden muss, ist klar. Nur die kühnsten Alpenbesteiger wagen es, werden dabei aber von zwei Männern an Stricken gehalten. Unser "Wagehals nähert sich gerade der gefähr- lichsten Stelle. Von den Bildern, die das Alpengebirge (Bodenerhebungen, Thäler, Pässe, Gletscher) veranschaulichen, wenden wir uns denjenigen zu, welche ein interessantes Stück Ii. Volkswirtschaft in den Alpen erkennen lassen. Bild 74c zeigt uns eine Alp oder Alm in den Mittelalpen. Wir betrachten 1. zunächst die ganze Gebirgslandschaft, wie sie unser Bild dar- stellt. Wir befinden uns in den obersten Regionen der Mittelalpen, nicht weit von der Schneegrenze. Im H. ragen die mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Gipfel der Hochalpen bis in die Wolken empor. Im M. ist deutlich 1) ein hochgelegener Alpensee oder Hochsee zu sehen. Solche Wasserbecken füllen die tiefen und weiten Risse und Vertiefungen zwischen den hohen Bergen aus. Ihre Abflüsse sind häufig unterirdisch. Die Gletscher senken sich zu ihrem Wasserspiegel herab, und so erhalten sie das Schnee- und Eiswasser aus erster Hand. Mehr als die Hälfte des Jahres liegen solche Gewässer in Eis und Schnee begraben. Manche
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