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1. Erläuterungen zu F. Hirts Bilderschatz zur Länder- und Völkerkunde - S. 64

1896 - Leipzig : Hirt
64 Österreich-Ungarn. tung ein bis Alt- und Neu-Orsova. Auf dieser Strecke treten all- mählich. die Karpaten und der Balkan immer näher heran, bis plötz- lich hohe Felsen den gewaltigen 585 m breiten Strom in eine 140 km lange, furchtbare Felsenschlucht einzwängen. Die engste Stelle dieses Felsenthals veranschaulicht Bild 26 a. Es ist das sog. „Eiserne Thor" bei Alt-Orsova. Hier wird die Donau bis auf 117 m Breite zusammen- gepresst, und in dieser Enge werfen sich dem Strome noch grosse Fels- massen hindernd in den Weg. Er muss sich mehrfach teilen und sich in heftigen Stürzen, schäumenden Wirbeln — Katarakte genannt — durch die Klippen und Felsbänke wie durch eine Felsengasse hindurch- winden. Solche Katarakte sind für die Schiffahrt sehr gefährlich. Nach- dem die Donau diese Hindernisse überwunden hat, tritt sie in die weite bulgarische Tiefebene ein.*) 4. In dem Bilde 15 d werden zunächst die Wasserschätze Böhmens dargestellt; gleichzeitig bietet dasselbe eine treffliche Veran- schaulichung des geographischen Allgemeinbegriifs „Flussgebiet", „Fluss- system". Das ganze Stromgebiet gleicht mit seiner Verzweigung von Nebenflüssen, Bächen und Seitenbächen bis zu den Quellen hinauf dem Astwerk eines stattlichen Baumes, dem Adernetz des menschlichen Körpers. Beachtenswert ist ferner die fast gleichmässige Verteilung der Gewässer. Unser Bild lässt deutlich eine grosse Stromrinne erkennen. Diese durch- zieht Böhmen von S. nach N. Sie sammelt alle Wasserschätze des ganzen Landes und führt sie durch den Spalt im Elb-Sandsteingebirge dem sächsischen Berglande zu. Diese Stromrinne hat von alters her zweier- lei Namen; drei Viertel derselben werden Moldau und das letzte, nördliche Viertel Elbe genannt. Nach Lauf, Richtung und Wasserfülle**) gebührt der ganzen Rinne unstreitig der Name Moldau; dann würde der Ober- lauf der Elbe als ihr Nebenfluss anzusehen sein. Halten wir die Moldau als Hauptstromrinne für Böhmen fest, so erscheint der ganze Wasser- vorrat Böhmens als ein symmetrisch ausgebildetes Flussgeäder mit drei Flusspaaren. Jedes derselben setzt sich aus einem r. und 1. Nebenfluss zusammen, und ihre Mündungen liegen nur wenige Kilometer auseinander.***) Jeder dieser Nebenflüsse erhält von r. und 1. wieder zahllose kleinere Zuflüsse. Und auf diese Weise entsteht das grossartige Adernetz der Flüsse Böhmens, wie es unser Bild darstellt, f) Ii. Volkswirtschaftliches. 1. Bild 78 a führt uns in eine Hopfenanlage. Überall in Böhmen wird Hopfen gebaut. Der böhmische Hopfen ist im Auslande als der *) Die untere Donau (von Orsova an bis zum Meere) ist eine gewaltige, trübe Wassermasse zwischen öden und sumpfigen Ufern. **) Jedenfalls führt die Moldau der Elbe mindestens eine ebenso grosse Wassermenge zu, als diese selbst bringt. ***) Diese Flusspaare heissen von S. nach N. : Wottawa (1.) und Luschnitz (r.), Beraun und Sazawa, Eger und Elbe. t) Alle zu einem grösseren Strom gehörigen Flüsse, Nebenflüsse, Bäche und Nebenbäche büden sein Strom- und Flussgebiet. Und es ist für eine Nation sehr wichtig, ein ganzes Flussgebiet zu beherrschen.
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