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1896 -
Leipzig
: Hirt
- Autor: Leite, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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D. Afrika.
Führer oder Chabir — wie Bild 86 e erkennen lässt — das Zeichen zur
Weiterreise. Die Kamele sind versorgt und hochbeladen und die Schläuche
mit "Wasser gefüllt. Jeder besteigt sein treues Tier. — Die Reisenden
dieser Karawane sind meist Araber. Sie tragen lange, weisse Mäntel
mit Fransen und auf dem Kopf den Turban oder einen Burnus. Die
Feuerwaffe dient den Männern zur Verteidigung bei räuberischen Überfällen.
Das Ziel oder der Ausgangspunkt vieler Kaufleute, die sich zu einer
Karawane vereinigt haben, ist
4. Tunis in Nordafrika. Bild 70 a vermittelt einen Blick in
das Innere der Stadt, Die Strassen sind eng, krumm, ungepflastert,
schmutzig. Nur der Bürgersteig ist mit Steinen belegt. Kein Schild
nennt uns den Namen derselben, und bei Nacht erhellt kein Licht den
Pfad. Rechts und links stehen alte Steinhäuser, die im V. r. haben
überdachte Hallen. Die platten Dächer, aus denen hin und wieder eine
Kuppel hervorragt, lassen die morgenländische Bauart erkennen. Das
Haus 1. ist offenbar eine Kirche. Tunis ist ummauert und von schroffen
Felskegeln eingefasst. Es ist Fabrik- und Handelsstadt und versorgt
fast den ganzen Orient mit den roten tunesischen Mützen. Die Be-
wohner tragen meist einen weiten Mantel mit einer Kappe, Burnus ge-
nannt. Pferde, Maultier und Esel dienen als Lasttier. — Es folgen nun
2. Bilder von der West- und Ostküste
Afrikas, wie sich dieselben bei einer Umschiffung von W. nach 0. dem
Auge des Beobachters darbieten. Von den zahlreichen Reise wegen der
Westseite entlang führt einer durch die Kanarischen Inseln an
1. der Küste von Tenerifa vorbei. Sie ist die grösste und
kultivierteste unter den Inseln dieser Gruppe. Bild 34 a zeigt im Y.
1. die Insel selbst. Sie erscheint nur als Yorland zu den dahinter
liegenden Bergriesen. Ihr Strand ist mit Dattel- und Kokospalmen ge-
schmückt. In der Mitte des V. zeigt unser Bild den Bananenbaum.
Sein ungefähr 6 m hoher Stamm trägt ein Büschel grosser, ganzrandiger,
mehr als meterlanger Blätter. Die Banane oder Paradiesfeige gleicht
unserer Gurke und schmeckt säuerlich. Sie ist ein Hauptnahrungsmittel
der Bewohner heisser Länder. Die Blätter dienen zur Bedachung. Be-
rühmt ist die Insel geworden durch den im M. und H. sich erhebenden
Pik de Tevde. Er ist ein Yulkan und immer in Thätigkeit. Er steigt
in mehreren Absätzen immer höher. Jeder Absatz bezeichnet einen
neuen Yulkan. Es hat sich nämlich immer ein Kegel auf den anderen
gesetzt, ein Berg auf den anderen gebaut. Der Pik wird darum als
„ein Gebirge im Gebirge" bezeichnet. Der erste Krater ist die Insel selbst.
2. Auf den beiden Guinea-Küsten am gleichnamigen Golf befinden
sich zahlreiche Handelsfaktoreien. Bild 85 a veranschaulicht eine
solche von Ober-Guinea: im M. ein langes Gebäude, das mit seinem
vorspringenden Dach und seiner Veranda an die Bauart der Schwei zer-
häuser erinnert. Der Unterbau ist von Stein, der Oberbau von Holz.