Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erläuterungen zu F. Hirts Bilderschatz zur Länder- und Völkerkunde - S. 118

1896 - Leipzig : Hirt
118 D. Afrika. die Luftwurzeln, die sich von den Zweigen in den Schlamm hinab- senken. Aus ihnen entwickeln sich neue Stämme. So bedecken sich weite Sumpfstrecken mit Mangrove-Wäldern. Die Luft in diesen Küsten- sümpfen ist gefährlich. Das Holz dient als Nutzholz und die Rinde zum Gerben. 5. Avie die hinter diesen Küsten und weiter im Innern Afrikas wohnenden Neger ihre Wohnungen bauen, lässt Bild 52 c deutlich er- kennen. Die Grundform derselben ist vorherrschend rund, die Schilfdächer sind spitz und kegelförmig („Kegelstil"). Der Eingang ist niedrig, das Innere ist sehr schmutzig. Im Y. zeigt unser Bild zwei Fetische und die Verehrung derselben. Der Fetischismus ist die Religion der Ein- geborenen Afrikas. Fetische sind Götzen, welche bisweilen menschliche Formen zeigen. Nach Ansicht der Neger sitzt in jedem sinnlich-wahr- nehmbaren Gegenstand ein Geist. Daher kann jeder lebende und tote Gegenstand zum Fetisch gemacht werden: ein Stein, Stück Holz, Baum, Berg, Wald, Fluss, Fisch, Salz, Knochen u. s. w. Die Fetische eines Orts oder Stammes werden in einem besonderen Fetischhause aufbewahrt. Die Neger glauben fest, dass ihre Fetische „das Gute'- belohnen, die „Missethäter" dagegen entdecken und strafen. Deshalb nahen sie den- selben auch in grosser Ehrfurcht. Sie beten vor ihnen an und bringen ihnen Palmöl, Palmkerne in flachen Schalen, ja Tiere und Menschen als Opfer. 6. Nördlich von der Kapkolonie, in der Kalahari-Wüste, wohnen die Buschmänner, d. h. Strauchbewohner. Bild 52f. Sie schweifen als Jäger vereinzelt und in kleinen Trupps unstet durch Busch und Wald. Sie erreichen nur eine geringe Grösse, haben einen schlanken, mageren Körper, dürre Gliedmassen, eine lederartige Haut und verfilztes Haar. Ihre Hütte ist klein und bienenkorbartig: biegsame Zweige werden in die Erde gesteckt, oben zusammengebunden und mit Moos oder Fellen bedeckt. Die Buschmänner nehmen auch mit Höhlen vorlieb. Ihre Kleidung ist, wie die der Neger, sehr dürftig. Die Männer tragen einen ledernen Lendengürtel, die Weiber ein dreieckiges Lendentuch. f7. Bild 35 c versetzt uns nach Deutsch-Ostafrika, dieser grössten wertvollsten Kolonie der Deutschen in Afrika. Das Hochgebirge desselben ist der Kilima-Ndscharo. Seine höchsten Gipfel sind der Kibo, d. h. der Helle, 6000 m hoch, und r. davon der etwas niedrigere Mawensi, d. h. der Dunkle. Das ganze Gebirge hat etwa die Aus- dehnung des Harzes. Es steigt unvermittelt aus der Ebene hervor. An seinem Fuss herrscht die Glut des Äquators und tropisches Leben. Die mittlere Höhe ist mit mächtigen Wäldern und Palmenhainen bedeckt. Ausgedehnte Alm^n rufen die Erinnerung an unsere Alpen wach. Die schneebedeckten Gipfel aber bestehen aus zerklüftetem, teils nacktem Lavafels. „In Steilheit, Zerrissenheit und Zackenbildung hat der Mawensi seinesgleichen nur in den Dolomiten." (Vergi. Bild 12g u. 25c!) Zu Bild 35b u. 52e vergleiche die „Erläuternden Bemerkungen". 8. Bild 85b veranschaulicht einen ostafrikanischen Handelszug.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer