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1. Bilder aus den deutschen Küstenländern der Ostsee - S. 261

1886 - Leipzig : Spamer
Das Stettiner oder pommersche Haff. 261 der Crumminer Wiek ausgeführte Fischzug, welcher nach einer Inschrift in der dortigen Kirche für 9000 Mark Fische, namentlich Bleie geliefert hat, nur als eine seltene Ausnahme anzusehen. So wichtig das Haff aber für den Fischfang ist, so ungünstig sind seine Verhältnisse für die eigentliche Seeschiffahrt. Sandige Flächen, die schmäleren Schaars, die weiter vorspringenden Haken genannt, beengen vielfach das Fahrwasser und zwingen den Schiffer, auf die sorgfältig bezeichneten Grenzen desselben acht zu haben. Aus dem Papenwasser führt das Fahrwasser zu dem durch den von Osten vorspringenden Swantewitzer Haken ungemein beschränkten Eingange in das Becken des großen Haffs, welcher durch das Swantewitzer Leucht- oder Feuerschiff, ein hellrot angestrichenes, ziemlich hochbordiges Fahrzeug, bezeichnet ist, das bei Tage am Mäste einen roten Ball, in der Dunkelheit ein weißes Feuer zeigt. Das 5—6 m tiefe Becken wird im Osten durch den steil abfallenden Rand der Swantewitzer, pommerschen und Wolliner Schaare, welche nirgends 2 m Wassertiefe haben, begrenzt. Das letztere, welches sich auch an der Südseite der Insel Wollin bis zum Eingänge in die Swine fortsetzt, läßt den Eingang in die Dievenow nur für solche Schiffe zu, welche weniger als 2 m Tiefgang haben. Im Norden wird das Haff durch den Krickser Haken, eine Sandbank mit 2—3 m tiefem Wasser, welche 6 — 7 km weit in das Haff vor- springt, beschränkt, so daß auch hier der Eingang in das Fahrwasser zwischen dem Wolliner Schaar und dem Haken durch eine Tonne, das Fahrwasser selbst aber durch eine doppelte Tonnenreihe bezeichnet werden muß. Im Westen wird das Große Haff durch den von Norden 4 km weit vorspringenden Wöchiger Haken, im Süden durch den Kirchenhaken und den 3 km weit vorspringenden Repziner Haken begrenzt, so daß nur eine kaum 2 km breite, durch das Woitziger Feuerschiff bezeichnete Fahrstraße sür Fahrzeuge von 2—5 m Tiefgang nach dem Kleinen Haff übrig bleibt. Ausfällig ist, daß in dieser Straße sich eine 6—9 m tiefe Rinne von etwa 10 km Länge, die tiefste Stelle des ganzen Haffs, findet. Zwischen dem Kirchen- und Repziner Haken liegt die Einfahrt in den Warper See, ein flaches, (i km langes, 3—4 km breites Gewässer, welches im Norden von sandigen Höhen, im Süden von teilweise snmpffgen Wiesen um- geben ist und den Abfluß der Seen aufnimmt, deren sumpfige Umgebung mit den tiefen Sumpf- und Moorstrecken um die Randow in Verbindung steht. Das Becken des Kleinen Haffs, in welches von Süden die Ücker und die Zarow westlich von dem Repziner Haken münden, wird im Süden und Norden weniger durch Schaare und Haken eingeengt, hat aber nur Tiefen von 3 — 4 m, ist mithin nur für Fahrzeuge von geringerem Tiefgange schiffbar, was namentlich für den Handel Anklams von nicht geringem Nachteil ist, da zu beladende Schiffe dort nur einen kleinen Teil ihrer Ladung einnehmen können und dann im Kleinen Haff vor Anker gehen müssen, um sich den Rest ans Leichterfahr- zeugen nachbringen zu lassen. Wo aber westlich der Usedomer See in das Haff mündet, lagern sich zwei Sandbänke, die Göschenbrinksfläche und die Mühlen- sarde, mit sehr geringer Waffertiefe quer über das Haff, so daß durch Baggerung eine Fahrrinne von 3 m Tiefe für die Schiffe offen gehalten werden muß, welche durch den Peenestrom zur Ostsee gelangen wollen. Im Südwesten des Haffs liegen die Städte Alt- und Neuwarp mit 2400 Einw., Ückermünde mit 5500 und Pasewalk mit 9300 Einw. an der Ücker.
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