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1. Bilder aus den deutschen Küstenländern der Ostsee - S. 332

1886 - Leipzig : Spamer
332 Land und Volk der alten Pruzzen. von Boleslaw mit schwerem Geld ausgelöst und in Gnesen feierlich beigesetzt. Ebensowenig Erfolg hatte ein bald darauf zu Anfang des 11. Jahrhunderts unternommener Bekehrungsversuch eines deutschen Priesters Bruno von Quer- furt; auch er erlitt im Jahre 1009 den Märtyrertod. Inzwischen wurden die feindlichen Berührungen zwischen Preußen und Polen immer häufiger und er- bitterter. Zwar waren die schlechter bewaffneten und weuiger kriegsgeübten Scharen der Preußen (ihre Waffen bestanden damals nur in einer wuchtigen Keule und kleineren Wurfkeulen) in der Regel nicht im stände, den einfallenden polnischen Heeren die Spitze zu bieten, doch zogen sie sich in ihre unzugänglichen Wälder und Sümpfe zurück, so daß die Polen meist keinen an- dren Erfolg von ihren Einbrüchen hatten, als Verwüstung des Landes und Plünderung, höchstens eine scheinbare Unterwerfung und das selten gehaltene Versprechen, Tribut zu zahlen und das Christentum anzunehmen. Sie wurden nach ihrem Abzüge meist sehr bald durch Plünderungs- und Rachezüge der Preußen in Pommerellen oder Kulmerland und das eigentliche Polen vergolten. Als nach dem Tode Herzog Kasimirs (1194), der siegreich gegen die Sudauer gekämpft hatte, Polen in verschiedene Fürstentümer zerfiel, deren Inhaber sich heftig befehdeten, löste sich nicht nur Pommerellen westlich von der Weichsel unter eignen Herzögen von Polen los, sondern Herzog Konrad von Masovien, der südliche Nachbar der Preußen, wurde so heftig von ihnen bedrängt, daß er sich ihrer kaum erwehren konnte und den Abzug der räuberischen Scharen, die in den langen Kämpfen mit den Polen an Kriegskunst und innerem Zusammenhalt gewonnen haben mögen, und nicht selten bis zu seiner Hauptstadt Plock plündernd und ver- wüstend vordrangen, durch reiche Spenden erkaufen mußte. Die Deutschen Ordensritter in Preußen. Unterwerfung und kolouija- tion des Landes. In dieser Not wandten er und der Cisterciensermönch Christian, der das Werk Adalberts und Brunos mit etwas günstigerem Erfolge aufgenommen hatte und schon im Jahre 1215 zum Bischof von Preußen ge- weiht war, jetzt aber den gänzlichen Untergang der schwachen Anfänge des Christentums, das namentlich im Kulmerland Boden zu finden begonnen hatte, befürchtete, ihre Blicke auf den Deutschen Orden, der nach dem Vorbilde der älteren geistlichen Orden, der Templer und Johanniter, während des dritten Kreuzzuges, auf Anregung des Herzogs Friedrich von Schwaben, des Sohnes Friedrich Barbaroffas. in Akkon besonders von Niederdeutschen gestiftet war, und von Kaiser und Papst kräftig unterstützt, bald im Orient, in Deutschland Hermann v. Salza. Nach R. Schweinitz.
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