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1. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 8

1880 - Leipzig : Spamer
8 Der Bodensee und seine Ufer. Verkehrspunkten ihre Burgen errichteten. So zerfiel Vorarlberg in die Grafschaften Feldkirch, Bregenz, Sonnenberg und Blndenz, bis es endlich, mit Ausnahme des Fürstenthums Liechtenstein, an das Haus Habsburg kam. Die wichtigsten im Rheinthal gelegenen Orte find Feldkirch, Rankweil, Hohenems und Dorubirn. Bei Feldkirch, au der Jll gelegen, da, wo sie in das Rheinthal sich Bahn bricht, wurde 1796 wiederholt ein französisches Heer von den Oester- reichern zurückgeschlagen. Bei dem gewerbfleißigen Hohenems sieht man noch die Trümmer der alten Burg Hohenems. Im 13. Jahrhundert hauste hier der Minnesänger Rudolf von Ems, ein Vertrauter des Hoheustaufischeu Hauses und in den Künsten des Krieges und Friedens wohl erfahren; er ist der Verfasser einer Welthistorie und der im Mittelalter gern gelesenen Erzählung „Barlaam und Josaphat". Das neue Schloß ist seit dem Jahre 1343 erbaut; unter ihm stehen die riesigen Trümmer des alten, gleich einer kühnen Warte in das Rheinthal, den Bodensee und nach Oberschwaben hinausspähend. Unterhalb Dornbirn beginnt bald die von Kanälen und Gräben durch- schuittene sumpfige Rheinebene, in deren Mitte die große, aus mehreren Dörfern bestehende Gemeinde Lustnau liegt, einst eine Pfalz Kaiser Karl's des Dicken, der auf der Insel Reichenau starb. Wie alte Ueberlieferuugeu und das aufgefuudene Steingerölle unter den Moorgründen vermnthen lassen, lief einst der Rhein von Lustnau, statt wie jetzt nordwestlich, in nördlicher Richtung, um bei Fussach einzumünden, eine Richtung, ans die bei der beabsichtigten Rheinkorrektion wieder Rücksicht genommen werden soll. Auf dem linken Ufer des Rheins breitet sich von Sargans an St. Gallisches Gebiet aus. Sevelen, Werdenberg, Haag, Rüti, Oberriet, Altstätten und weiter unten Rebstein, Heerbrugg, St. Margaretheu, Rheiueck und Staad bezeichnen von Sargans an die Hauptpunkte der das Rhein- thal auf dem linken Ufer durchziehenden Eisenbahn. Ueber Sevelen erhebt sich das alte zinnengekrönte Schloß Wartau. Werdenberg ist von dem thurmartigen Schloß gleiches Namens überragt, aus dem der kühne Rudolf vou Werdenberg stammte, der barfuß die Appem zeller Hirten in der Schlacht von Stoß 1405 gegen Oesterreichs Ritterheer zum Siege führte. Haag ist der Kreuzungspunkt der Strecke, die aus dem Toggeuburgischen nach Feldkirch in den Wallgan und das Mon- tafoner Thal führt. Von Rüti an ragen links die gewaltigen Massen des Hohen-Kasten (1799 m) und des Kamor (1762 in) hervor und gebeu, steil iu das Rheinthal abfallend, der Landschaft das Gepräge; beide Bergriesen werden gewöhnlich von Oberried aus in 3 bis 4 Stunden erstiegen. Bei Altstätten zeigt sich links durch eine Schlucht der Säntis und anf der rechten Seite des Rheins im südlichen Hintergrund die Vorarl- bergische Scesa plana. Vor Altstätten weitet sich das Rheinthal immer mehr und der Rhein nimmt eine mehr nordöstliche Richtung. Zahlreiches Gerölle deutet auf
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