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1. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 20

1880 - Leipzig : Spamer
20 Der Bodensee und seine Ufer. eines Gletschers in diese vom Grundstock so entfernt liegenden Gebiete ge- kommen fein.*) Die Wanderblöcke, die man von demselben Granit von Sar- gans ins Thal der Senz und des Wallensees, von Wallenstädt bis Wesen und weiter an den Züricher See bis in den Aargan hinein findet, beweisen, daß ein mächtiger Arm des Rheinthalgletschers bei Sargans sich abzweigte und das Thal ausfüllte, das jetzt vom Wallensee und der Limmat ein- genommen ist. Einer spätern Temperaturerhöhung folgten das Abschmelzen dieser Eis- Massen und jene gewaltigen Diluvialfluten, welche die ganze Oberfläche veränderten. In dieser Zeit muß es geweseu sein, daß der Oberrhein den schon früher erwähnten Durchbruch durch die Felsmassen des Schollbergs bei Sargans erzwang und sich in gewaltigen Fluten in das schon früher entstandene Bodeuseebett stürzte; in dessen Einsenkung ließ er einen Theil seiner Fluten zurück, lud seineu Schutt ab und suchte sich bei Konstanz einen Ausweg. Selbstverständlich war lange Zeit die ganze Landschaft umflutet und das Beckeu zu größerer Höhe gefüllt, wie denn an terrassenartigen Abstufungen bei Rorschach und an anderen Orten des Südufers Spuren einer so beträchtlichen Höhe der Wasserfläche des Sees erkennbar sind. Es war dies jene Periode, die eigentliche ,,Schöpfung des Bodensees", von der Gustav Schwab singt: Da schuf sich jetzt die Riesenkette Der Alpen, ihrer Thäler Schos, Da brach der Strom ins Felsenbette Aus seinem Eispalaste los. Er trat heraus mit sreud'gem Schrecken Und ruht in einem tiefen Becken Als blauer See mit breitem Rand. Jahrhunderte verflossen, bis die Wasser sich senkten und die Ufer und ihre Abhänge bewohnbar wurden. Endlich aber kam diese Zeit, und dann war die Schöpfung des Sees wahrhaft vollendet, als Derjenige sich an seinen sonnigen Ufern niederließ, der „der Allmacht Siegel auf der Stinte trägt" — der Mensch. — Die alte Handelsstraße nach Italien. Als die um deu Bodensee gelegenen Landschaften in das Licht der Geschichte traten, wohnten an seinem südlichen Ufer, zwischen Rhein, Rhone und Jura, die Helvetier. Sie sind bekannt durch ihre Kämpfe mit Cäsar. Unter ihrem Führer Orgetorix brachen sie, um neue Wohnsitze zu suchen, in das südliche Gallien ein, das längst römisch war; allein Cäsar verlegte ihnen den Weg, und nachdem in wiederholten Kämpfen der größere Theil vernichtet war, nöthigte er den Rest, in die Heimat zurückzukehren. Dies geschah im Jahre 58 v. Chr. *) Grube, „Vom Bodensee und dem Rheinthalgletscher" 1875.
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