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1. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 242

1880 - Leipzig : Spamer
242 Der Schwarzwald und seine Bewohner. 3)ie Schwarzwcisdöahn, Wenn auch die Nachrichten der Römer über den Schwarzwald und seine Wasserfälle spärlich fließen, so beweisen doch rö- mische Ueberreste bei Donaneschingen, Villingen, Rothweil und an anderen Orten, daß sie verschiedeneversnche machten, ins Innere des Gebirges zu dringen und es zugänglich zu macheu für ihre militärischen Zwecke. Doch erst mit der Einführung des Christenthums iu diese Gegenden, mit der Gründung des Benediktinerklosters St. Georgen und für den südlichen Schwar^wald St. Blasiens, und später, als die mächtigen Aebte von Hirschan, von Straß bürg und die Schirmvögte der Schwarzwaldklöster, die Herzöge vou Zäh- ringen und andere Herren die Höhen des Schwarzwalds aufsuchten zur Belustigung au Jagd und Forellen, wurde mit der Anlegung von Verkehrs- wegen begonnen. Wie nothdürftig und ursprünglich diese Anlagen waren, melden die alten Chroniken, nach denen die Reise des Abtes von Straß- bürg zu seinem gelehrten Freunde in St. Georgen, eine Strecke, die man jetzt in 41/.2 Stunden zurücklegt, vier bis fünf Tage erforderte und uicht ckhue große Beschwerden und Gefahren war. Unter der regsamen Verwaltung der badischen Regierung, mit der die württembergische gleichen Schritt hielt, wurden in deu letzten 25 Jahren durch kühu und musterhaft angelegte Straßenbauten die industriell wichtig- steu Punkte unter sich und mit der Ebeue in Verbindung gesetzt. Wir ueu- uen iu dieser Beziehung für den südlichen Schwarzwald die Straße durch das Albthal, vou Waldshut aus uach dem Südabhauge des Feldbergs vor- dringend, mit dem alten St. Blasien, und das sogenannte Hauensteiner Land- chen durchziehend; ferner die in derselben Richtung sich bewegende, kühn dnrch Felsen angelegte Wehrathalstraße nach deu Sitzen der Schwarzwälder Bür- stenindnstrie Todtmoos und Todtuau; nach Norden zu die Kilbenstraße, die Höllenthalstraße, die Straße über den Kniebis von Bad Rippoldsau und Freudenstadt aus an den Renchbädern vorbei, bei Appenweier in das Rheinthal mündend, der seit drei Jahren bis Oppenan eine Eisenbahn zur Seite geht. Nicht minder führt eine prächtige Straße schon seit Jahrzehnten von Offenburg durch das Kinzigthal bis an den Ursprung der Kinzig, in der Nähe von Frendenstadt, und das Zweigthal derselben der Gutach entlang über Hornberg nach Triberg und vou da nach Villingen, also durch diejenigen Partien des Schwarzwaldes, welche jetzt von der Schwarzwaldbahn durchzogen sind. Das Projekt einer Schwarzwaldbahn durch das industriell hochwichtige Kinzigthal beschäftigte seit Jahrzehnten die Köpse, und man schreckte nnr vor den Kosten zurück. Es waren auch die Meinungen getheilt über die Art, wie man die Hochebene bei St. Georgen und Villingen erreichen wollte. Ein Projekt ging dahin, dem Lauf der Kinzig zu folgen über Wolfach und Schiltach, von da in das Schiltachthal abzulenken nach dem gewerbreichen Schramberg und von dort in wenigen Stunden auf die Höhe, wobei frei- lich mit Württemberg hätte Verständigung eintreten müssen. Die jetzige, unendlich kostspieligere, durch rein badisches Gebiet ziehende Richtung, nach welcher vor Wolfach iu das Gutachthal abgelenkt wurde, siegte und wurde von den Kammern und der Regierung gutgeheißen.
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