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1. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 528

1880 - Leipzig : Spamer
528 Die Saargegenden. Ausstellungen Preise davon getragen. In Bezug auf Schönheit der Formen wie auf Gediegenheit der Malerei und Vergoldung steht die Mettlacher Fabrik wol in Deutschland unerreicht da. Die Kohlenlager der Saar beginnen schon im Kreise Ottweiler und ziehen sich in die Kreise Saarbrücken und Saarlonis. Ihr Gebiet hat eine Länge von Nordosten nach Südwesten von etwa 13 Meilen bei einer Breite von 4 Meilen. An der Oberfläche nimmt die Steinkohlen- ablagernng eine Fläche von 28^ Quadratmeilen ein. Davon gehört aber der größte Theil der flötzarmen Abtheilung an, während die flötzreiche 3v4 Quadratmeilen umfaßt. Letztere findet sich in drei Gruppen vor. Die tiefste enthält vorzugsweise Backkohlen, die sich gut verkoken lassen und sich zur Gasbereituug trefflich eignen. Die mittlere Abtheilung eut- hält stückreiche, stark flammende Steinkohlen, die zu manchen industriellen Zwecken verwendet werden. Der oberste Flötzzng enthält Sinterkohlen, die sich theilweise den Sandkohlen nähern und nicht so gut verwendbar sind, wie die vorgenannten. Jedoch enthält er auch stellenweise Kohlen, die einen guten Hausbrand liefern. Herrn v. Dechen zufolge ist das Gewicht des zwischen der Saar und der Blies gelegenen Theiles des Saarbrückener Kohlenbeckens, soweit es preußisch ist, auf 90,8 Billionen Pfund zu veranschlagen. Darin befinden sich 72,6 Billionen Pfund Kohlenstoff.. Derselbe Gelehrte hat auch ermittelt, daß 1,004,177 Jahre erforderlich waren, um durch die Vegetation der Steinkohlenformation an der Saar das nöthige Material zu liefern. Jeder, der mit der Bildungsgeschichte der Erde vertraut ist, wird wissen, daß die Steinkohlen aus Pflanzen entstanden sind, meistens Farrnkräntern, deren Ab- drücke sich noch häusig iu den Steinkohlenlagern finden. Die Kohlenprodnktion des Kreises Saarbrücken im Jahre 1876 hat 89,355,530 Ctr. betragen; davon gingen nach Preußen 16,715,310 (Str., nach Süddeutschland 21,597,875 Ctr., nach Elsaß-Lothringen 14,659,193 Ctr., nach Luxemburg 662,910 Ctr., nach Frankreich 11,752,780 Ctr., nach der Schweiz 5,739,000 Ctr., nach Oesterreich 66,400 Ctr., an die Koksanstalten 14,657,031 Ctr. Zn Wasser wurden 10,653,205 Ctr., zur Eisenbahn 52,308,847 Ctr. abgesetzt. Von dem Kanal- und Saar- gebiet gingen nach Preußen 488,145 Ctr., nach Süddeutschland 18,600 Ctr., nach Elsaß-Lothringen 3,878,880 Ctt., nach Frankreich 6,221,780 Ctr., nach der Schweiz 45,800 Ctr. Die Partie zwischen Saarbrücken und Saarburg ist eine der schönsten des ganzen Saarthals; die Eisenbahn hält sich ganz dicht am Flüßchen, dessen malerische Landschastsbilder dadurch sichtbar werden. Ueberall ge- wahren wir geschäftige Thätigkeit der Menschen, die sich vorwiegend auf die Abfuhr der Steinkohlen und andere industrielle Zwecke richtet. Die schon erwähnte Glasfabrik Wadgassen war einst ein Prämonstratenser- kloster, das auf der Stelle einer karolingischen Villa erbaut wurde. Die Stadt und Festung Saarlonis bietet wenig Interessantes. Die Werke der letzteren sind von dem berühmten Vanban aufgeführt worden. Außer anderen
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