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1. Bilder vom Niederrhein - S. 58

1882 - Leipzig : Spamer
58 Köln, die Königin des Niederrheins. wurde aber 1956 —1065 durch Bischof Anno erneuert und später aus dem Rundbau ein zehnseitiger Kuppelbau hergestellt (1212—1217). Auch die Grün- dung der Mauritiuskirche schreibt man der heiligen Helena zu. Mauritius war nämlich in Sedunum, dem heutigen Sitten in der Schweiz, wie Gereon in Köln und Victor (bei Tanten) Befehlshaber jener thebäischen Legion, welche von Theben in Aegypten nach der Schweiz und dem Rheine verlegt ward. Daß Konstantin nach der siegreichen Bekämpfung seines Gegenkaisers Maxentins infolge der Annahme des ihm erschienenen Kreuzes nachmals die christliche Religion zur Staatsreligion erhob, ist allgemein bekannt. Auch die Stürme der Völkerwanderung brausten nicht spurlos an Köln vorüber. Es ward im Jahre 355 von den Franken eingenommen und fast von Grund aus zerstört; zwei Jahre später kam es aber wieder unter Julian in den Besitz der Römer (357). Unter der Regierung des Kaisers Gratian (378—383) ward die heil. Ursula, eine britische Königstochter, mit ihren 11,000 Begleiterinnen nach der Legende auf der Rückreise vou einer Pilgerfahrt nach Rom zu Köln grausam ermordet. Man sieht in der Kirche St. Ursula diese ganze Geschichte in alten übermalten Bildern dargestellt und die Gebeine der heiligen Jungfrauen in Fächern mit Goldrahmen überall in der Kirche als Reliquien ausgestellt. — Nachdem Köln 462 zum zweiten Male von den Franken eingenommen worden war, schlug Theodorich, ein Sohn Chlodwig's, seinen Herrschersitz daselbst auf und erbaute eine Königsburg. Nach ihm herrschten Theodebert, Theodebald, Clothar und Siegbert Ii. Letzterer ward 576 meuchlings im Buchouischen Walde von seinen Verwandten ermordet; man hat in seinem Tode Aehnlichkeit mit der hinterlistigen Ermordung des Sagenhelden Siegfried er- blickt, deffen Name ja auch an Siegbert anklingt. Auch ein zweiter Siegbert, König von Austrasien und Gemahl einer gewissen Bruuichild, ward meuch- lerisch ermordet. Weitere Aehnlichkeit bot der Streit der entarteten Königinnen Brunichilde und ihrer Schwägerin Fredegnnde von Nenstrien, worin man den historischen Kern für den Zank der beiden Königinnen der Nibelungensage Krimhilde und Brunhilde erblickte. Indessen erscheinen dann die Personen und Namen der Frauen geradezu verwechselt; auch sachlich und chronologisch finden sich der Widersprüche so viele, daß es gewagt erscheinen dürfte, eine historische Grundlage der ganzen Nibelungensage nachweisen zu wollen. Unter den Nachfolgern der schamlosen Brunhilde, welche die Vormund- schaft ihres Enkels Theudebert führte, gewannen die sogenannten Hansmaier, majores domus, die Oberhand, wie Pipin v. Heristal unterclotharh. und Karl Martell. Ihr Palast befand sich an St. Marien. Pipin's Gemahlin Pleetrudis soll die Kirche St. Maria am Kapital haben erbauen lassen, welche so hieß, weil hier das römische Kapital und der fränkische Königshof gestanden haben sollen. An ihrer Stelle baute 1049 Papst Leo Ix. eiue neue, welche für die älteste Kirche und das älteste mittelalterliche Baudenkmal Kölns gilt. Karl Martell's Nachfolger Pipin der Kurze dachte ganz folgerichtig, daß Dem, welcher die Last der Regierung trüge, füglich auch der Königstitel gebühre, und ließ sich vom Papst Zacharias zum König salben. Sein berühmter Sohn, Karl der Große, Alleinherrscher des Fränkischen Reiches, verlegte seinen Königssitz von Köln nach Aachen. Doch ward Köln unter seiner Regierung ein Erzbisthum. Der erste
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