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1. Bilder vom Niederrhein - S. 284

1882 - Leipzig : Spamer
'284 Die Wasserscheide zwischen Rhein und Weser. hoch über seinen Rücken hinwegläuft. So entspringt auf dem Vogelsberg die Nidda, welche im Verein mit der Wetter, Horloff, Nidder und Seemen dem Maine zufließt und den südlichen Theil Oberhofens bewässert. Ferner zum Rheingebiete gehört die auf dem Vogelsberge entspringende Ohm, welche oberhalb Marburg in die Lahn mündet. Zum Wesergebiet dagegen gehört die gleichfalls vom Vogelsberge kommende Schwalm, welche, den fruchtbaren Schwälmer Grund bewässernd, der Ed er zufließt. Die Ed er aber, welche nicht weit von den Lahn-, Dill- und Siegquellen auf dem Ederkopfe entspringt, fließt in vielfachen Windungen in die Fulda, welche vom Nhöngebirge kommt und bekanntlich mit der Werra den Zusammenfluß Weser bildet. Wir können demnach zur Feststellung der Wasserscheide zwischen Rhein und Weser eine Linie vom Ederkops über den Vogelsberg zum Rhöngebirge ziehen. (Heber die „Rhön" vergl. unsern Ii. Band, S. 289, und Ederkopf, Ih. Band, S. 149.) Der Vogelsberg ist das größte zusammenhängende Basaltgebiet Europa's. Mehr als 40 Hü Meilen Landes sind hier von mächtigen Decken ?ief?s^Gest'eins',' die oft mehrfach über einander liegen, überlagert. Der Basalt hat hier als feurig-flüssige Lava die Gesteine der Trias, insbesondere den Buntsandstein, durchbrochen und sich in mächtigen Strömen über denselben ergossen. Wo die Hauptausbruchsstellen gewesen sind, läßt sich jetzt nach der vieltausendjährigen Arbeit der Gewässer nicht mehr bestimmen; von einem eigentlichen Krater ist nichts mehr zu sehen; wol aber finden sich auch heute noch die Spuren eines kleinen sogenannten parasitischen Vulkanes, wie sie sich an den Seiten großer Vulkane bilden, in dem „Aspenkippel", zwei Stunden von Gießen, wo Schlacken, Rapilli und vulkanische Tuffe ebenso vorhanden sind, wie in den vulkanischen Regionen der Eifel. Die Zeit der Thätigkeit dieser Vulkane fällt in die Tertiär- Periode, die Zeit, in der sich die Ablagerungen des „Mainzer Beckens" bildeten, die Rheinhessen, einen Theil des Rhein- und Mainthales bedecken und sich auch nach Oberhessen bis in die Gegend von Gießen erstrecken. In Oberhessen sind besonders die Süßwasserbildungen entwickelt, Sande, Sandsteine, Thone und Braunkohlen. Die letzteren bilden an manchen Orten mächtige, abbauwürdige Flötze, so bei Salzhausen und am Hessenbrücker Hammer bei Grünberg. Diese Bildungen sind zuweilen von Basalten bedeckt, was das jüngere Alter des letzteren beweist. An den meisten Orten aber lagert der Basalt direkt auf dem Buntsandstein, von dem er häufig Bruchstücke, die er bei dem Durchbrechen mit- gerissen hat, einschließt; so besonders an dem sogenannten wilden Steine bei Büdingen, wo die eingeschlossenen Sandsteinblöcke die deutliche Einwirkung der Hitze zeigen und, wie der Basalt selbst, zerklüftet sind. Als das „Säulen- gewaltige" zeigt sich dieses Gestein besonders schön an dem sogenannten Bil- stein bei Lauterbach, wo es in prächtigen Säulen von der verschiedensten Größe und seltener Regelmäßigkeit abgesondert ist. Die Ausbildungsweife der basal- tischen Gesteine des Vogelsbergs ist eine sehr verschiedene: bald ist das Gestein dicht und liefert dann ein vortreffliches Material für Straßenpflaster oder Chausseen, oder es ist porös und wird dann als Material für Hochbauten sehr geschätzt und wie der Dolerit von Londorf weithin versandt. An anderen Orten sind die Hohlräume des Gesteins von Krystallen verschiedener Zeolithe über- zogen; es sind das die Basaltmandelsteine. An die vulkanische Natur des Vogelsbergs erinnern noch die zahlreichen Säuerlinge der Wetterau. Bei
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