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1. Bilder aus dem sächsischen Berglande, der Oberlausitz und den Ebenen an der Elbe, Elster und Saale - S. 308

1883 - Leipzig : Spamer
308 Die sächsische Hauptstadt, man, weshalb Dresden mit Vorliebe von Rentiers und pensionierten höheren Beamten und Offizieren aufgesucht wird, die sich hier des Genusses ihres Ver- mögeus erfreuen oder den Abend ihres Lebens in beschaulicher Ruhe zubringen wollen. Nicht mit Unrecht ist Dresden im Hinblick ans seine schönen Anlagen und Promenaden und seine Villengärten die Stadt der Gärten genannt worden. Eillt Waildtnttlg durch die Stadt. Was wir bis jetzt kennen gelernt haben, find nur die Hauptzüge iu dem Charakterbilde Dresdens. Der Leser begleite mich nun auf einer Wanderung durch die Stadt, wobei sich dem Bilde noch mancher interessante Zug hiuzufügen lassen wird. Zuvor aber ist es not- wendig, einen Überblick über die ganze Stadt zu gewinnen. Dresden liegt in der Mitte des schon mehrfach erwähnten langgestreckten Thalkessels, den die Elbe von ihrem Austritte aus dem Elbsandsteingebirge bei der Pirnaischen Pforte bis Meißen in nordwestlicher Richtung durchströmt. Von rechts tritt die Lausitzer Terrasse mit einem niedrigen Steilabhange an sie heran, liuks erhebt sich der Bodeu allmählich in terrassierter Wellenform nach dem Erzgebirge zu. Auf beiden Seiten dringt eine große Zahl kleiner Thäler von verschiedenartiger Gestalt in die Höhen ein. Durch diese Höhen in Ver- bindung mit der von Ortschaften erfüllten Elbaue entsteht eine außerordentlich liebliche Landschaft, die anf den ersten Blick bezaubert und täglich neue Schön- heiten offenbart, wenn man längere Zeit in ihr verkehrt. Durch die Elbe, welche Dresden in einem nach Südsüdwest geschlossenen Bogen durchfließt, wird die Stadt in zwei Hauptteile getrennt, Alt- und Neu- stadt, von denen jenes auf dem linken, dieses auf dem rechteu Ufer liegt. Drei schöne steinerne Brücken verbinden die beiden Stromseiten. Die älteste, Augustus- brücke genannt, überspannt den Strom gerade in der Mitte des Bogens; von ihr stromaufwärts befindet sich die jüngste, die 1877 eröffnete Albertsbrücke, stromabwärts die Marienbrücke, welche 1852 vollendet wurde und zugleich dem Eisenbahnverkehr dient. Alt- und Neustadt sind in weiten Bogen von Vorstädten umschlossen, die gegen die innere Stadt von Alleen und Promenaden begrenzt werden, welche an Stelle der alten Festungswerke angelegt worden sind. An Altstadt schließt sich im Osten die Pirnaische, im Süden die See- und im Südwesten und Westen die Wilsdruffer Vorstadt an; westlich von letzterer, durch die aus dem nahen Plauenfchen Grunde hervorbrechende und unterhalb der Marien- brücke sich in die Elbe ergießende Weißeritz von den übrigen Teilen der Altstadt getrennt, dehnt sich die Friedrichstadt aus. Von den beiden Vorstädten der Neustadt nimmt die Antonstadt, im Nordosten und Norden gelegen, den größten Raum ein; von ihr wird der nordwestliche Stadtteil, die Leipziger Vorstadt, ungefähr durch die Linie der fächsisch-schlesischen Eisenbahn getrennt. Von der Brühlschen Terrasse die große Freitreppe nach dem Schloßplatze herabsteigend, finden wir uns durch den Anblick der katholischen Hofkirche gefesselt, welcher außerordentlich malerisch wirkt. In vier von Säuleu getragenen Etagen schwingt sich der Turm in die Luft und läßt somit in den oberen Etagen zwischen den Säulen und den Balustraden überall den blauen Himmel durchscheinen; der Oberbau des Mittelschiffes erhebt sich leicht über die andern Teile, und von den Seiten schauen 78 große Bildsäulen von Heiligen herab, welche in ihren
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