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1. Bilder aus dem sächsischen Berglande, der Oberlausitz und den Ebenen an der Elbe, Elster und Saale - S. 355

1883 - Leipzig : Spamer
Die Reste des Wendentums. 355 Ein Sterbender wird vom Bett hinweg auf ein frisches Strohlager ge- bracht. Sobald der Todeskampf eintritt, wird die Thür oder ein Fenster geöffnet, damit die scheidende Seele bei ihrem Fluge gen Himmel nicht aufgehalten werde. Den Bienen zeigt man das Ableben des Hausherrn mit den Worten an: „Bienchen, steht auf, euer Herr ist tot!" Früher war das Todaustreiben am Sonntage Lätare Brauch, dasselbe ist aber abgekommen; die ebenfalls üblichen Johannisfeuer sind polizeilich verboten worden. Wenden und Wendmnen. Das Eierschieben, ein Osterspiel, bei welchem ein Ei nach einem zweiten gerollt wird, ist nur noch teilweise auf dem Lande bekannt. Am Protzschenberge bei Bautzen sindet es zur Belustigung der Kinder alljährlich am ersten Osterfeier- tage statt. Die jungen Leute lieben den Tanz; neben den deutschen Tänzen üben sie auch noch ihren nationalen Reigen. Dabei bewegt sich die Tänzerin eine Zeitlang allein, dann wird sie von ihrem Tanzgenossen umkreist, der durch Stampfen, Singen und Jauchzen seine Sehnsucht ausdrückt; endlich reicht sie ihm die Hand zum gemeinschaftlichen Tanzen, und dann nehmen mehrere Paare am Ruudtanze teil. Im Winter kommen die Burschen und Mädchen in Spinn- stuben zusammen und singen dabei ihre Volkslieder. Im Charakter des Wenden wollen viele einen harten, starren Sinn wahr- nehmen; man wirft ihm ferner Trunksucht und Grobheit vor und tadelt seinen 23* i
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