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1. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiefland - S. 98

1885 - Leipzig : Spamer
98 Bremen und die Wesermündung. Moore. Das Düvels Moor erstreckt sich über 226—283 qkm, ist aber jetzt trocken gelegt; dennoch hat die Inschrift an einer Dorfkirche: „Gloria in de- sertis Deo" noch Geltung. Die Hamme steht künstlich mit Zuflüssen der unter- sten Elbe in Verbindung. Links strömt bei Elsfleth die Hunte ein. Bei diesem Punkte beginnt der direkt nach Norden gerichtete Weser-Liman, in dem die der Weser sonst fremde Jnselbildung beginnt. Hier bilden sich, ebenso wie in der Elbe, kleinere und größere Inseln und Bänke, die den Strom unaufhörlich aufhalten. Diese „Sande" oder „Platen" verändern nur zu oft ihre Gestalt, reißen hier ab und setzen dort wieder an, ziehen sich hier zu einer größeren zusammen und zertrümmern dort vor den Flnten in mehrere kleinere. Von einer Küste nagt der Strom in diesem Jahrzehent das Land ab und schwemmt es an die andre Küste, um es vielleicht abermals nach einigen Jahren auch von dieser wieder abzureißen, wenn der Mensch mit kräftiger Hand kein Veto einlegte. Auf diese Weise findet ein ewiger Stromwechsel statt, der das Fahrwasser zu großer Unbequemlichkeit der Schiffer fast alljährlich verändert. — Da wo rechts die Geeste mündet und in ihrer ausgetieften Mündung große Schiffe aufnimmt, fängt der von Südosten nach Nordwesten gerichtete, am Ans- gange 15 km breite Mündungsgolf des Stromes an, der hier große See- schiffe trägt. Durch die Watten hindurch geht ein doppeltes Fahrwasser, das Münster Fahrwasser und das Neue Gat, die sich nachher zur Norderweser ver- einigen. Durch Watten und Bänke ist dieselbe links von der Jahde- und rechts von der Elbmündung geschieden. Außerdem sind die Mündungen beider Groß- ströme uoch durch ein halbinselartig vorspringendes Landdreieck getrennt. Durch die Gunst bedeutsamer Verhältnisse ist die Wesermündung ganz besonders zur Schiffahrt geeignet. Sie ist, namentlich auf dem rechten Ufer, weniger von Eis belästigt. Der ganze Fluß hat in bezug auf Klima und andre Verhältnisse etwas mehr von den holländischen Gewässern. Unsre Ostseeströme starren noch lange von Eis, wenn die Weser längst frei ist. Ja in vielen Wintern bleibt die Weser immer zugänglich. Sie hat in dieser Hinsicht sogar vor der nahen, aber etwas weiter nordöstlichen Elbmündung Vorzüge. Sie ist weniger von Eis gehemmt als diese, die nicht nur ein kälteres Klima hat, sondern auch viel größere Eismassen herabführt. Von Bremerhafen abwärts, wo der Strom in den breiten Meerbusen eintritt, friert er fast nie zu und ist hier nur zu Zeiten mit losem Eise gefüllt. Störend ist jedoch die noch im Liman bis Brake stattfindende Versandung. Lage und Geschichte Sremens. Bremen, die zweite der drei freien Hansastädte des Deutschen Reiches, sowie eine der wichtigsten Handelsstädte Deutschlands, liegt auf einer Dünenkette zu beiden Seiten der Weser, etwa 60 km von deren Mündung in die Nordsee. Wie der größte Teil des Gebietes, so breitet sich auch der größte Teil der Stadt, die Altstadt, um welche sich die Vorstädte herumlegen, auf dem rechten Ufer aus; die Neustadt mit der neu hinzugezogenen Vorstadt vor dem „Bunten Thor" auf dem linken. Drei Brücken verbinden die beiden Stadtteile; die große Weserbrücke, welche ans den Werder führt, der sich zwischen der Alt- und Neustadt erstreckt, die Kaiser- brücke, 1875 vollendet, von der Kaiferstraße nach der großen Allee, und die Eisenbahnbrücke der Oldenburger Staatsbahn, auch für Fußgänger passierbar.
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