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1885 -
Leipzig
: Spamer
- Autor: Köppen, Fedor von, Lehmann, F. W. Otto, Klöden, Gustav Adolf von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Lage und Geschichte Bremens.
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bremischer Tapferkeit und Milde. Bremische Seefahrer halfen 1141 Lissabon
erobern, und 1189 gründeten Bremer Kaufleute vor Aecon den Deutschen Orden.
Schon im 13. Jahrhundert wußte sich die Stadt der erzbischöflichen Ge-
walt immer mehr und mehr zu entziehen; sie war bereits im 13. Jahrhundert
Herrin über „ihren Strom"; dazu
stärkte sie sich durch Bündnisse mit
andern gleichstrebenden Städten.
So finden wir sie im Jahre
1255 im rheinischen Städtebunde;
bald nachher trat sie dem Bunde
der Seestädte bei, aus dem der
Städteverein der Hansa rasch sich
entwickelte. Streitigkeiten zwischen
der Bürgerschaft und dem Rate
störten auch hier die innere Ruhe
und verwickelten Bremen in Zwi-
stigkeiten mit den übrigen Hansa-
städten, bis erst im 15. und 16.
Jahrhundert diese Zerwürfnisse
durch Vergleiche gehoben wurden.
Das Verhältnis zwischen dem Erz-
bischose, der sich fortdauernd die
Oberherrschaft anmaßte, und der
Stadt, die einen nicht anerkannten
Anspruch auf Reichsfreiheit be-
hauptete, blieb immer gespannt.
Kriege mit den Nachbarn, beson-
ders mit den Friesen, die bis in
das 15. Jahrhundert dauerten,
und später gegen den Herzog von
Burgund wurden mit abwechseln-
dem Glücke geführt und gaben den
Bremern mehrmals Gelegenheit,
ihre Tapferkeit zu beweisen. In
der ersten Hälfte des 16. Jahr-
Hunderts wurden die Befestigungen
der Stadt so bedeutend vermehrt,
daß sie im Schmalkaldischeu und
Dreißigjährigen Kriege und später
gegen die Schweden Belagerungen
aushalten konnte. Die Reichs-
sreiheit der Stadt, wie früher von den Erzbischöfen, so später von den Schweden
bestritten, welchen nach dem Dreißigjährigen Kriege das Gebiet des ehemaligen
Erzstiftes als Entschädigung zufiel, wurde zwar im Westfälischen Frieden (1648)
anerkannt; aber erst nachdem das Herzogtum Bremen an Brannschweig-Lüne-
bürg gefallen war, kam die Stadt endlich 1731 zum unbestrittenen Besitze der
Vorrechte und Freiheiten einer Reichsstadt. Der Reichsdepntationsrezeß von
Güldenkammertreppe im Bremer Rathause.