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1. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiefland - S. 234

1885 - Leipzig : Spamer
234 Die Eidermündung und der Kieler Kanal. Schleswig-Holsteins und Dänemarks" und hat zur Aufklärung über die Landes- rechte bezeichneter Länder wesentlich beigetragen. Auch Friedrich Vi. war 1839 mit Tode abgegangen. Sein Nachfolger, Christian Viii., richtete seine Hauptthätigkeit darauf, die Herzogtümer immer inniger mit dem Königreiche zu verbinden. Gleichzeitig trat in Dänemark unter Orla Lehmanns Führung die Partei der Eiderdänen auf, welche Schleswig von Holstein trennen und vollständig dem Königreiche einverleiben wollte. Christian Viii. begünstigte die Bestrebungen dieser Partei; denn er hoffte, Holstein leichter mit Dänemark verbinden zu können, wenn erst Schleswig ge- Wonnen sei. Bei seinem Streben, einen dänischen Einheitsstaat herzustellen, erfüllte es ihn mit Besorgnis, daß die männliche Linie des oldenburgischen Königshauses dem Erlöschen nahe war. Dann aber ging die Regierung im Königreiche, wo auch die weibliche Linie erbte, anf eine Prinzessin des Königs- Hauses, in Schleswig-Holstein dagegen, wo nur die männliche Linie erbberechigt war, auf die augustenburgische Linie über. Ilm dies zu verhindern, erließ Christian Viii. 1846 einen „offenen Brief", in welchem er behauptete, die weibliche Linie sei, wie in Dänemark, so auch in Schleswig und einem großen Teile von Holstein erbberechtigt. Dieser Brief erregte in Schleswig-Holstein stürmischen Unwillen, so daß der König sich veranlaßt sah, in einem zweiten Briefe zu erklären, es sei nicht seine Absicht gewesen, die Rechte der Herzog- tümer zu kränken. Aber das Vertrauen der Schleswig-Holsteiner war dahin, die Spannung zwischen dem Königreiche und den Herzogtümern wuchs mehr und mehr. Da starb Christian Viii. am 20. Januar 1848 und Friedrich Vii., Sohn des Vorigen, bestieg den Thron. Jetzt begann es in Deutschland zu gären; überall traten die Bestrebungen nach Einheit und Freiheit offener hervor; auch in den Herzogtümern glaubte man, daß die Zeit zum Handeln gekommen sei. Den immer lauter erhobenen Forderungen der Eiderdänen gegenüber beschloß eine Versammlung der schleswig-holsteinischen Ständeabgeordneten am 18. März in Rendsburg, den König durch eine Deputation um eine gemeinsame Ver- fafsnng für die Herzogtümer und um Ausnahme Schleswigs in den Deutschen Bund zu bitten. In Kopenhagen erregte diese Nachricht einen Volksauflaus; der König wurde gezwungen, seine bisherigen Ratgeber zu entlassen und alle Gewalt in die Hände der Eiderdänen zu legen. Da war an eine Versöhnung nicht mehr zu denken. Da der Landesherr in seinen Entschließungen nicht frei, sondern ganz in den Händen der Eiderdänen war, so bildete Advokat Beseler aus Schleswig, Graf Reventlow aus Preetz und Prinz Friedrich von Roer, ein Bruder des Herzogs von Augustenburg, mit mehreren andern patriotischen Männern in der Nacht vom 23. aus den 24. März eine provisorische Regierung in Kiel, wäh- rend es dem Prinzen von Noer gelang, mit dem in Kiel liegenden Jägerkorps die Festung Rendsburg zu besetzen; dorthin wurde auch der Sitz der Regierung verlegt. Jetzt griffen die Dänen zu den Waffen. Die schleswig-holsteinische, größtenteils aus Freiwilligen bestehende Armee stellte sich bei Bau mutig der dänischen Übermacht entgegen, mußte sich aber aus Rendsburg zurückziehen. Da rückten preußische Truppen sowie das 10. deutsche Buudesarmeekorps zur Unterstützung der Herzogtümer heran, schlugen unter Befehl des Generals von Wrangel am 23. April die Dänen aus dem von ihnen besetzten Danewerk
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