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1. Kurze Geschichte der deutschen Dichtung - S. 3

1910 - Leipzig : Voigtländer
z sich an dem glnzenden Hofe des Landgrafen Hermann von Thringen zusammenfand. Ruf der Wartburg bei Eisenach hat er, obwohl des Schreibens und Lesens unkundig, das groartigste Werk der Ritterpoesie, den parzival (zwischen 1205 und 1215), gedichtet. c. Gottfried von Strasburg, ein Zeitgenosse Wolframs, hat in seinem groen, aber unvollendeten Gedicht Tristan und Isolde" das heiter bewegte Treiben wie die leichtfertige Sitte der hfischen Rittern? elt in gewandter, anmutig dahinflieender Darstellung geschildert. 3. Der Minnesang. Neben der erzhlenden Poesie erblhte in den ritterlichen Kreisen auch die Liederdichtung, der sogenannte Minnesang. Die Zahl der Minnesnger war eine groe; auf den Burgen der Ritter wie an den Hfen der Fürsten wurden ihre Lieder gern gehrt. Den Hauptinhalt der Minnelieder bildete die ver-ehrung der Frauen. Nichts", sagt ein Minnelied, gleicht der Wonne, sie zu schauen, nichts in Lften noch auf Erden noch in allen grnen Ruen." Doch sangen die ritterlichen Dichter auch vom Lenz mit seinem Grnen und Blhen, von Freiheit, Treue und Vaterland, von Gott und Seligkeit. Der trefflichste und vielseitigste der Minnesnger war Walther von er vogelweide; ein Edelmann und doch ein fahrender Snger, sang er, in der ersten Hlfte des 13. Jahrhunderts, in Wien und auf der Wartburg wie an den Hfen der hohenstaufischen Kaiser Philipp und Friedrich Ii. seine herrlichen Lieder. Der lange Umher getriebene erhielt nach vielem Bitten von Kaiser Friedrich Ii. ein kleines Lehen, vermutlich zu Wrz-brg, wo er inmitten des Kreuzganges der Neumnsterkirche feine Grabsttte fand. Deutschland hat vor Goethe keinen Lyriker gehabt, der sich mit Walther von der vogelweide vergleichen liee. 3. verfall der deutschen Dichtkunst am Ende des Mittelalters. Im 14. und 15. Jahrhundert sank die deutsche Dichtkunst wieder von ihrer hhe herab, von den Hfen der Fürsten ging sie in die Werksttten der Handwerker der; an die Stelle des kraftvollen Minnesanges trat der schulmig betriebene, geknstelte Meistergesang. Die erste Meistersngerschule soll von Heinrich Frauenlob zu Mainz begrndet sein, hauptschulen entstanden auerdem in Straburg, Rugsburg und Nrnberg. Ein frischerer Geist wehte durch das Volkslied, das seit dem 14. Jahrhundert immer reicher erblhte. l*
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