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1. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 358

1884 - Leipzig : Spamer
358 Der polnische Landrücken und die Nordseite Schlesiens. mit Ausnahme eines Bürgers, für welchen die schreckliche Demütigung nach einigen Wochen wiederholt wurde, begnadigt. Der Bürgermeister Arnold wurde enthauptet. Fünf Jahre hat das Scheusal Polak in Glogau gehaust und der Bürger Recht und Eigentum gekürzt. Als 1496 Glogau unter böhmische Oberhoheit kam, wurde Polak seines Amtes entsetzt. Unter Sigismunds Regierung erholte sich die Stadt von den Bedrängnissen, die sie mehrere Jahre hindurch betroffen hatte. Der König begünstigte die Stadt, und die Einwohner kamen durch neu aufblühenden Handel wieder zu Ruhe und Wohlstand. Glogau im Dreißigjährigen Kriege. Was Glogau durch dielichteu- steiuer Dragoner, die sogenannten Seligmacher, zu leiden hatte, ist bekannt (S. 23). Doch begannen mit den schrecklichen Qualen, die den Bürgern durch die Peiniger auferlegt wurden, erst die Widerwärtigkeiten des Krieges. Da Glogau eine Festung von strategischer Bedeutung ist, so wüteten die Kämpfer beider im Streite liegenden Hauptparteien um den Besitz dieses Ortes. Im Jahre 1632 rückten die Schweden unter Arnheim und Duval gegen Glogau, griffen die Stadt in der Nacht vom 10. zum 11. August an drei Orten zugleich an und eroberten sie im ersten Anlaufe; die Kaiserlichen zogen sich zurück. Im folgenden Jahre erschien Wallenstein mit 40 000 Mann in Schlesien, eroberte das schwach be- setzte Glogau wieder und erhielt das ganze Fürstentum vom Kaiser zum Ge- schenk, gelangte jedoch nicht in den eigentlichen Besitz wegen seines bald nachher erfolgten Sturzes. Das nächste Jahr (1634) führte die Schweden unter Arnheim wieder in die Nähe von Glogau. Zwar schlug die österreichische Garnison den ersten Sturm ab, sie war aber zu langem Widerstande zu schwach und ergab sich. Schon am 16. März 1635 ging es infolge eines Separatfriedens zwischen Sachsen, Schweden und dem Kaiser wieder in österreichische Hände über. Aber bereits 1642 erstürmten die Schweden unter Torstenfon wieder die Stadt. Bei einem von der Besatzung gewagten, aber zurückgeschlagenen Ausfalle drangen die Schweden mit den fliehenden Österreichern in die Stadt, und andre Ab- teilungen erstiegen die Ringmauern an mehreren Stellen; der Kommandant mußte kapitulieren. Alle Vorräte fielen in die Hände der Sieger, die Stadt wurde, um zu ihrer Leidenshöhe emporzusteigen, der Plünderung preisgegeben und ging zum Teil in Flammen auf. Die Versuche der Österreicher, die Festung wieder zu gewinnen, waren ohne Erfolg; Glogau blieb in den Händen der Schweden bis zum Westfälischen Frieden. Die Glogauer Protestanten durften sich außerhalb der Stadtmauern eine Kirche aus Lehm erbauen (S. 24); das war alles, was ihnen statt der gehofften Religions- und Gewissensfreiheit ge- währt wurde. Während des Krieges und bei dem Drucke der Zeit war die Blüte der Stadt, ihr Ansehen, ihre Macht, der Sinn für Bürgerrecht und Bürgerwürde verschwunden. 1741. Als Friedrich Ii. in Schlesien einrückte, ließ er, um schnell vor- wärts zu kommen, bei Glogau ein Blockadekorps zurück, das gegen Ende des Jahres 1740 durch Truppen unter dem Oberbefehl des Prinzen Leopold von Dessau verstärkt wurde. Mit jedem Tage wurde die Festung enger umgarut, ohne daß die Preußen Widerstand gefunden hätten, weil der Festuugskommau- dant Graf Wallis vom Wiener Hofe den ausdrücklichen Befehl hatte, die Feind- feligkeiten nicht anzufangen. Die Preußen begannen in der Nacht vom 8. zum 9. März 1741 gerade um Mitternacht den allgemeinen Angriff: ein Posten von
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