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1. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 415

1884 - Leipzig : Spamer
Posen seit dem Jahre 1793. 415 Kollegienstiftern, neun Klöstern. Zur Stadt gehörten 18 Mühlen, deren Kämmerei-Einnahme wie -Ausgabe 13—14 000 Thaler betrug; die Stadt war mit 51500 Thaleru verschuldet. Bewohner gab es 15 253. In den Klöstern lebten 258 Mönche und 118 Nonnen. Seit dem Herbst 1794 erschien in Posen eine deutsche Zeitung unter dem Titel der Südpreußischen. Um das Schulwesen zu heben, berief die Regierung bessere, deutsche Lehrer an das Gymnasium und eröffnete die neue Lehranstalt feierlich zu Ostern 1804; auch ein katholisches Schullehrerseminar wurde eingerichtet. Die preußischen Bemühungen um die Hebung der Stadt wurden durch den Krieg unterbrochen. Nur 13 Jahre hatte die preußische Herrschaft gedauert. Nach der für Preußen so unglücklichen Schlacht bei Jena rückte der Marschall Davonst mit der französischen Avantgarde im Anfange des November 1806 in Posen ein. Alsbald wurden die beiden der preußischen Regierung anhänglichen Bürgermeister vor dem Rathause von den Franzosen standrechtlich erschossen. Am 27. November desselben Jahres erschien Napoleon selbst in Posen und wurde von den polnischen Großen mit Jubel empfangen. Durch den Tilsiter Frieden wurde 1807 aus dem bisherigen Südpreußen, einem Teile Westprenßens und dem Netzedistrikt das Herzogtum Warschau gemacht und unter den König von Sachsen, Friedrich August, gestellt. Die deutschen Beamten wurden eut- lassen und alles nach französischem Muster eingerichtet; nicht einmal der Wilhelm- straße ließ man ihren Namen, sie hieß fortan Napoleonsstraße. Die neue Ver- fafsuug brachte der Stadt keinen Segen, ihre Schulden stiegen. Die Zeit des Warschauer Herzogtums war trübselig und kurz. Am 14. Februar 1813 ritten Kosaken in Posen ein. Im Jahre 1815 gelangte die Stadt Posen als Hauptstadt des Großherzogtums Posen wieder an Preußen; die Stadt hatte damals 18 211 Einwohner. Dort residierte bis zu seinem Umzüge nach Berlin der mit dem königlich preußischen Regentenhause . '.'rwaudte Fürst Anton von Radziwill als königlicher Statthalter; an der Spitze 0 r Verwaltung steht seit 1815 ein Oberpräsident. 'm 4. Januar 1832 wurde in Posen die Städteordnung vom 17. März 1 geführt; es wurden nach derselben 24 Stadtverordnete auf drei Jahre ger von denen jährlich acht ausschieden und durch Neuwahlen ersetzt wurden; die verordneten wählten die höheren Magistratsbeamten auf zwölf Jahre, un ^durften der Bestätigung der Regierung. Im Jahre 1833 wurde die ...?rwaltung von der Kommunalverwaltung getrennt. -Äie nruhen des Jahres 1830 im russischen Polen übten ihren Einfluß auch auf Posen; denn mancher junge Mann verließ Posen und ging über die Grenze. Die preußische Regierung befürchtete ernstlichen Aufruhr und gab deshalb dem Generalfeldmarschall v. Gneisenau, der am 24. August 1831 zu Posen an der Cholera starb, den Oberbefehl über die vier östlichen Armee- korps, während die Stelle des Oberpräsidenten im Dezember 1830 E. H. Flottwell ehielt, der dieses Amt bis zum Januar 1841 verwaltete. Über die Grund- sätze seiner Verwaltung spricht sich Flottwell in seiner Denkschrift in folgenden Worten aus: „Während meiner Wirksamkeit in dem Zeiträume vom Dezember 1830 bis zum Beginne des Jahres 1841 habe ich die der Verwaltung der Provinz gestellte Aufgabe dahin verstehen zu müssen geglaubt, ihre innige Ver- bindung mit dem preußischen Staate dadurch zu fördern und zu befestigen, daß
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