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1. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 453

1884 - Leipzig : Spamer
Der heilige Adalbert. 453 Unser Aussehen, der Ausdruck unsrer Mienen, unsre Tracht und Sprache ist diesem Volke ein Greuel. Legen wir daher unsre geistliche Ordenstracht ab, lassen wir unser geschorenes Haar wachsen und frei herabhängen und gewinnen wir sein Vertrauen, wenn wir ihm ähnlicher erscheinen, reden mit den Leuten in ihrer Weise, leben mit ihnen und verdienen mit unsrer Hände Arbeit uns unsern Unterhalt. Dann wird mit Gottes Hilfe sich wohl Gelegenheit finden, ihnen das Wort zu predigen und diesem Eingang in Herz und Geist zu verschaffen." Die Wanderer zogen si.ch zurück, durchschweiften die Gegend, lebten kärglich und ruhten, wenn sie ermüdet waren. So ruhten sie auch einmal nach langem angestrengten Marsche aus, schlummerten bald ein, wurden aber plötzlich durch eine heransprengende Reiterschar erweckt, gebunden und fortgeschleppt. Tod des heiligen Adalbert. Sie hatten nämlich nach den Begriffen der Heiden ein entsetzliches Verbrechen begangen: denn sie hatten den heiligen Hain und das heilige Land betreten, das den Göttern Perkunos, Potrimpos und Piknllos geweiht war und von keinem Sterblichen betreten werden durste. Die drei Dulder wurden auf eine Anhöhe geführt. Ein Götzenpriester stößt mit aller Kraft einen starken Wurfspieß durch Adalberts Brust; er hält es für seine Pflicht, dem Übertreter der Göttergebote die erste Wunde zu geben. Darauf stürzen andre Heiden herbei. Von sieben Lanzen wird Adalbert durchbohrt, aus sieben Wunden rinnt sein Blut. Da lösen sich, während er noch aufrecht steht, feine Fesseln durch himmlische Macht, mit schwacher Stimme spricht er: „Gott sei mir gnädig"; daraus stürzt er, in- dem er die Arme ausbreitet, zu Boden, bildet mit seinem Körper die Gestalt eines Kreuzes und gibt seinen Geist auf. So starb Adalbert am 23. April des Jahres 997. Da durch das Blut Adalberts die beleidigten Götter gesühnt waren, ließ man die beiden Priester, die den Bischof begleiteten, leben. Als dann die Preußen wohl nicht ohne Mitwirken der beiden Freigelassenen erfahren hatten, daß der Polenherzog Boleslaw dem Geopferten sehr zugethau war, bewahrten sie die Leiche und boten sie dem Herzog zum Kauf an. Kein Preis erschien
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